Jugend+Sport
Zur Familie werden
Unter dem Dach von Swiss Cycling sind acht Sportarten angesiedelt. Noch findet der interne Austausch zwischen den Sparten lediglich punktuell statt. Die neue Fachgruppe Jugend und Sport will dies ändern.
Swiss Cycling wächst. Die Sparten Ausbildung und Nachwuchs sind in den letzten Jahren aufgewertet worden. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sport werden vermehrt wissenschaftliche Projekte durchgeführt. Der Blick auf die Resultate offenbart: Die Investitionen zahlen sich aus, die Schweiz gewinnt an internationalen Titelkämpfen in sämtlichen Radsportarten Medaillen. Wobei die Verantwortlichen noch Reserven ausgemacht haben – im Bereich des Wissenstransfers, wie Daniela Keller betont. «Wir betreiben acht teilweise völlig unterschiedliche Sportarten. Aber unsere Sportarten haben auch viele Gemeinsamkeiten, und davon müssen wir verstärkt profitieren, hält die Jugend-und-Sport-Ausbildungsverantwortliche von Swiss Cycling fest.
Vor diesem Hintergrund hat der nationale Radsportverband die Fachgruppe Jugend und Sport, als deren Leiterin Keller fungiert, neu konstituiert. Sämtliche Sportarten und in gewissen Fällen auch Disziplinen sind durch einen Spezialisten vertreten (vgl. Kasten), welche innerhalb ihrer Sportarten oder Disziplinen als Anlaufstellen dienen. Der Expertenzirkel soll zu einer Art Schnittstelle zwischen Athleten, Trainer, Klubs und der Sportwissenschaft werden. Ziel sei, eine Wissenskultur zu entwickeln, sagt die Kunstradfahrerin Keller. «Wir sind ein heterogenes Gebilde. Das hängt auch mit den vielen verschiedenen Sprachen zusammen, die bei uns gesprochen werden. Es geht daher in erster Linie darum, zusammenzuwachsen, eine Familie zu werden», lässt die 45-jährige Berufstrainerin verlauten.
Der Gedanke des Austauschs reicht über rein sportliche Belange hinaus. Keller denkt an Fachpersonen aus Sport-relevanten Tätigkeitsfeldern, beispielsweise an Psychologen oder Physiotherapeuten. «Hat jemand dank der Hilfe eines Spezialisten ein nicht alltägliches Problem gelöst, ist es wichtig, dass er seine Erfahrungen und Erkenntnisse teilt. In unserem grossen Verband ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass sich auch andere mit ebendiesem nicht alltäglichen Problem konfrontiert sehen», hält die Zürcherin fest.
Das Projekt ist eben erst lanciert worden. Die jährliche Trainertagung dient in der ersten Phase als wichtigste Plattform, vorgesehen ist ein gemeinsamer Ausbildungsevent. Vermag die Fachgruppe die ihr zugedachte Funktion dereinst in geplantem Umfang auszuüben, wird der Knowhow-Transfer dem Nachwuchs und der Elite von Swiss Cycling mittelfristig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Davon sind die Verantwortlichen überzeugt.
Fachgruppe Jugend und Sport
Daniela Keller (Kunstrad, Leitung)
Ruedi Artho (Radball)
Rubens Bertogliati (Strasse)
Bruno Diethelm (Radquer)
Amaël Donnet (Vertreter Romandie)
Hans Harnisch (Bahn)
Roman Iten (Trial)
Hervé Krebs (BMX)
Alice Kühne (MTB Downhill)
Beat Müller (Leistungssport)
Lucas Schmid (Swiss Cycling Ausbildungsverantwortlicher)
Edi Telser (MTB Cross-Country)