#swisscyclingfamily | Member

Tour de Suisse

Viviani doppelt nach, Lienhard sprintet auf Rang 7

Aufgepasst auf Fabian Lienhard: Der Zürcher Unterländer nähert sich der globalen Sprinterelite. Bild: Tour de Suisse/Sam Buchli

Innerhalb von 24 Stunden hat der Italiener Elia Viviani an der Tour de Suisse zum zweiten Mal das Duell der Topsprinter gegen Peter Sagan für sich entschieden. Derweil hat sich Fabian Lienhard im erweiterten Kreis der Topsprinter etabliert.

Die Teams der stärksten Sprinter liessen auch auf dem Weg nach Einsiedeln keine Zweifel offen, dass sie den Sieg unter sich ausmachen werden. Sie kontrollierten die 177 Kilometer lange Etappe von Münchenstein in den Kanton Schwyz und luden zum Abschluss des ersten Teils der Rundfahrt zu einem weiteren spektakulären Duell. Und wie bereits am Vortag in Arlesheim hatte Elia Viviani die stärksten Beine.

Auf den kurvigen Kopfsteinpflaster-Passagen kurz vor dem Ziel hatte Viviani die beste Position eingenommen. Der favorisierte Peter Sagan vermochte nicht mehr zu kontern und musste mit Platz 2 Vorlieb nehmen. Während der italienische Meister über seinen zweiten Etappensieg jubelte, durfte sich Sagan mit dem Leader- und dem Punktetrikot trösten, die er beide erfolgreich verteidigte. Platz 3 ging an den Belgier Jasper Stuyven.

„Ich will mehr“ hatte Fabian Lienhard vor der Etappe angekündigt. Und der Zürcher, der in Murten als Achter und in Arlesheim als Zehnter bereits brilliert hatte, hielt Wort. Auf Platz 7 klassierte er sich in Einsiedeln. Erneut sprintete der 25-Jährige mitten in die Weltelite, geschlagen nur von sechs absoluten Topfahrern.

Lienhards Resultate sind insofern erstaunlich, als er sich selbst nicht als Sprinter bezeichnet und seine Karriere in den letzten Jahren mehrmals ins Stocken geraten ist. 2016 wurde er ins Trainingsprogramm des damaligen Teams BMC aufgenommen, danach aber nicht für die Profiequipe verpflichtet. Seine letztjährige Mannschaft wurde mitten in der Saison aufgelöst. Auf diese Saison hin fand er Unterschlupf in der drittklassigen Schweizer Equipe IAM Excelsior.

Seither fährt Lienhard, der Sohn des ehemaligen und in diesem Winter verstorbenen Tour-de-Suisse-Etappensiegers Erwin Lienhard, befreit auf. Zwei kleinere Rennen gewann er, an der Tour de Bretagne fuhr er auf Platz 2 in der Gesamtwertung. Spätestens mit den Top-Resultaten an der Tour de Suisse empfiehlt sich der ehemalige Quer-Spezialist im Trikot des Schweizer Nationalteams für höhere Aufgaben.

Während Lienhard mit seinen Resultaten sehr zufrieden sein darf, strebt Stefan Küng einen Etappensieg an. Es klappte nicht beim Auftaktzeitfahren in Langnau, und auch am Dienstag konnte er sich bei einem Angriff im Finale nicht vom Feld lösen. Also versuchte es Küng am Mittwoch mit einer langen Flucht.

Zusammen mit drei Konkurrenten riss Küng kurz nach dem Start aus. Das Unternehmen war aber – wie alle Fluchtversuche in dieser Woche – zum Scheitern verurteilt. Küng,  alles andere als ein versierter Bergfahrer, bleibt damit nur noch die Hoffnung auf das zweite Zeitfahren vom Samstag in Ulrichen, um sein Ziel zu erreichen. sda

Dein Browser ist nicht mehr aktuell. Bitte aktualisiere Deinen Ihren Browser.