Mit dem optimalen Reifendruck zu Bestleistungen

Einer der wichtigsten Aspekte, um den idealen Rollwiderstand auf dem Velo eruieren zu können, ist die Messung und Anpassung des Reifendrucks. Dafür werden im Labor, sowie auch unter realistischen Bedingungen Tests durchgeführt. Obwohl in den meisten Fachmagazinen meist von Laborwerten gesprochen wird, liefern die Messungen «im Feld» oft signifikant unterschiedliche Ergebnisse.

Die Labormessungen zeigen, dass sich mit zunehmendem Reifendruck der Rollwiderstand vermindert, was so viel heisst wie: je mehr Luft im Pneu, desto schneller fährt man.

Betrachtet man jedoch die Auswertungen unter realen Bedingungen, beispielsweise auf einer asphaltierten Strasse, kann man deutliche Veränderungen der Messkurve erkennen. Ab dem sogenannten «Breaking Point» nimmt der Rollwiderstand trotz stets steigendem Reifendruck wieder zu.

Ein grosser Reifendruck führt dazu, dass bei der Überquerung eines Hindernisses das gesamte System angehoben wird. Dazu wird ein Teil der vorwärtsbewegenden Energie aufgewendet. Bei einem etwas geringeren Reifendruck kann das Objekt einfacher überrollt werden. Der Reifen hat eine dämpfende Wirkung auf das gesamte System, der Schwerpunkt bleibt im Idealfall am selben Ort und die vorwärtsbewegende Energie bleibt gleich. Es herrscht weniger Widerstand. 

Der optimale Bereich zwischen geringerem Reifendruck (= höheres Defektrisiko) und erhöhtem Reifendruck (grösserer Rollwiderstand), in welchem die beste Leistung erbracht werden kann, ist von Person zu Person anders. Aus diesem Grund empfiehlt Kilian individuell zu experimentieren und eigene Erfahrungen zu sammeln.