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Nationalteam Bahn

Strategische und strukturelle Anpassungen im Bahnradsport

Kleine Kader: Swiss Cycling benötigt auf der Bahn mehr Elite-Athletinnen und -Athleten. Bild: Arne Mill

Swiss Cycling legt die Bahn-Programme von Frauen und Männern im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris zusammen. Hinter der Massnahme verbirgt sich ein auf den wachsenden Herausforderungen beruhender Strategiewechsel.

Kernziel ist Kontinuität auf höchstem Niveau. Wird diese erreicht, resultieren eher früher als später Spitzenplätze und Medaillengewinne. Nicht zuletzt dank konsequenter Umsetzung dieser Strategie ist Swiss Cycling zum erfolgreichsten Schweizer Sommersportverband geworden.

Besonders herausforderungsreich gestaltet sich die Aufbauarbeit im Bahnradsport. Bei den Männern kommt es nach jedem Olympiazyklus zum Umbruch: Aushängeschilder wie zuletzt Stefan Bissegger werden von erstklassigen Strassenteams unter Vertrag genommen. Andere Athleten versuchen, über ein unterklassiges Team im Strassenradsport Fuss zu fassen, wiederum andere treten zurück. Das Elitekader muss stets neu gebildet werden; Kontinuität sieht anders aus.

Bei den Frauen umfasst das Elitekader lediglich fünf Athletinnen – nur eine Athletin mehr als beim 2017 erfolgten Start des Projekts. Die Athletinnen haben das Potenzial, sich im Madison und im Omnium für die Spiele in Paris zu qualifizieren. In der Mannschaftsverfolgung hingegen, der Königsdisziplin, ist eine Olympiateilnahme mit einer Handvoll Athletinnen unrealistisch. Es wird daher versucht, Athletinnen aus anderen Disziplinen zu einem Wechsel auf die Bahn zu bewegen.

Die Ursachen sind unterschiedlicher Natur, das Kernproblem jedoch ist bei beiden Geschlechtern das gleiche: Es mangelt an nachrückenden Athletinnen und Athleten. Vor diesem Hintergrund ist Swiss Cycling bestrebt, aufstrebenden Talenten die Vorzüge des Bahnradsports bereits in jungen Jahren aufzuzeigen, sie näher am Elite-Betrieb auszubilden und früher zu integrieren.

Dieses Vorhaben spiegelt sich in der Zusammenstellung des Betreuerstabs. Mickaël Bouget, bisher Nationaltrainer Männer, trägt als Cheftrainer die Verantwortung für beide Geschlechter. Tristan Marguet verbleibt Assistent und U19-Nationaltrainer. Komplettiert wird die Crew durch Julien Bossens, der sein Amt als U17-Nationaltrainer behält und sportwissenschaftliches Knowhow ins Team bringt. Scott Bugden, bisher Nationaltrainer Frauen, wird Swiss Cycling verlassen.

Bossens und Marguet lernen die Talente aufgrund ihrer Doppelmandate bereits im Jugendalter kennen und begleiten sie bis in die Elite. Diese Kontinuität sowie die frühe Sensibilisierung für die wichtige Funktion der Bahn in der ganzheitlichen Radsportausbildung sollen dazu beitragen, Abgänge möglichst nahtlos durch Nachwuchskräfte ersetzen zu können.

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