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Tour de Suisse

Stefan Küng und Roland Thalmann überzeugen in der 6. Etappe

Roland Thalmann in der Fluchtgruppe der 6. Etappe. Bild: Keystone-SDA

Nach dem Corona-Chaos am Morgen gehören die sportlichen Schlagzeilen in der 6. Etappe der Tour de Suisse dem deutschen Tagessieger Nico Denz und dem dänischen Leader Jakob Fuglsang. Ein starkes Rennen zeigten auch die beiden Schweizer Roland Thalmann und Stefan Küng.

Der Etappensieger antwortete in den Interviews auf Schweizerdeutsch. Es war aber kein Schweizer, der nach 177,5 km auf der Moosalp im Wallis triumphiert hatte, sondern ein Deutscher. Nico Denz wohnt jedoch gleich in unmittelbarer Nähe der Schweizer Grenze in Waldshut und freute sich in Dialekt über seinen ersten Sieg auf Stufe World Tour.

Denz setzte sich nach dem 18 km langen Schlussanstieg im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe und im Fotofinish vor dem Franzosen Clément Champoussin durch. „Normal fahre ich als Helfer, umso mehr freut es mich, dass es nun einmal für mich geklappt hat.“ Den dritten Platz auf dem Podium sicherte sich der Spanier Jose Herrada.

Ebenso unverhofft kam Jakob Fuglsang zum gelben Leadertrikot. „Im Plastiksack“ habe man ihm das Stück am Morgen beim Start in Locarno übergeben, schmunzelte der Däne. Umso glücklicher zeigte sich der 37-jährige Routinier, als er nach der unverhofften Fahrt in Gelb und der Bergankunft in der Walliser Gemeinde Törbel doch noch „regulär“ ins begehrte Trikot eingekleidet wurde.

Nach dem Corona-bedingten Ausfall von Alexander Wlassow erbte Fuglsang die Führungsposition in der Gesamtwertung der Schweizer Landesrundfahrt. Und der Profi vom Team Israel verteidigte den knappen Vorsprung von einer Sekunde auf den Briten Geraint Thomas. Thomas (8.) und Fuglsang (10.) erreichten das Ziel zeitgleich in der Gruppe der Favoriten. Dritter in der Gesamtwertung vor den letzten beiden Etappen ist der Kolumbianer Sergio Higuita. Er liegt zehn Sekunden hinter Fuglsang zurück.

Mit Roland Thalmann und Stefan Küng überzeugten in der brütenden Hitze und im dezimierten Feld auch zwei Schweizer. Thalmann gehörte wie Denz der ursprünglich elf Fahrer umfassenden Ausreissergruppe an und klassierte sich mit 1:46 Minuten Rückstand im 7. Etappenrang. Der 28-Jährige sorgte für das bisher beste Ergebnis eines Fahrers aus dem Schweizer Nationalteam.

Erstaunlich stark fährt weiterhin auch Stefan Küng. Der Thurgauer, überhaupt nicht als guter Bergfahrer bekannt, ist in Topform und hielt auf die Moosalp fast bis am Ende mit der Favoritengruppe mit. Auf Fuglsang verlor er als 19. der Etappe schliesslich nur 39 Sekunden.

Mit 49 Sekunden Rückstand auf den Führenden liegt Küng in der Gesamtwertung als Siebenter in Schlagdistanz zu den Besten. „Ich habe mich nicht darauf vorbereitet, auf die Gesamtwertung der Tour de Suisse zu fahren“, so Küng. Den Schlussanstieg habe er entsprechend „überhaupt nicht gekannt“ und auch nicht rekognosziert. Das sei im Rückblick etwas schade.

„In- und auswendig“ kennt Küng dagegen den Schlussanstieg vom Samstag nach Malbun. Nach den 194,6 km von Ambri über den Lukmanierpass nach Liechtenstein steht am Sonntag zum Abschluss noch das Einzelzeitfahren in Vaduz im Programm. Er schaue „von Tag zu Tag“, was möglich sei, so Küng. Sicher ist: Die Prüfung gegen die Uhr ist dann erst recht sein Terrain.

Text: Keystone-SDA / Swiss Cycling

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