Der Auftakt erfolgt in Brasilien – mit Blick Richtung Paris

In Mairipora, nördlich von Sao Paulo gelegen, wird am Wochenende die Cross-Country-Weltcupsaison eröffnet. Für die Athletinnen und Athleten von Swiss Cycling geht es primär darum, sich mit guten Leistungen für die Olympiaselektion zu empfehlen.

Am kommenden Wochenende Mairipora im Bundesstaat Sao Paulo, am übernächsten Araxa im Bundesstaat Minas Gerais: Das Doppelpack in Brasilien zum Weltcupstart in den MTB-Disziplinen Cross-Country und Short Track ist nicht zuletzt deshalb von höchster Relevanz, weil die Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele in Paris am 26. Mai abgeschlossen wird. Infolge einer geringfügigen Verkleinerung der Startfelder stehen selbst den stärksten Nationen wie Frankreich und der Schweiz pro Geschlecht lediglich zwei Plätze zur Verfügung. Was zur Folge hat, dass bereits die Selektion für den Grossanlass eine sehr hohe Hürde darstellt.

Angepasst worden ist der zuletzt übliche Ablauf an Weltcupveranstaltungen. So finden die Elite-Wettkämpfe in der Disziplin Short Track in Brasilien nicht mehr am Freitag, sondern am Samstag statt – am Tag vor den Cross-Country-Entscheidungen. Die Wettkämpfe werden von SRF wie gewohnt live übertragen – aufgrund der Zeitverschiebung im Vorabendprogramm (Samstag) und zur Primetime (Sonntag).

Der dritte und letzte Nations Cup-Anlass findet von Freitag bis Sonntag in Milton bei Toronto statt. Gefordert ist die Schweizer Delegation in erster Linie im Madison der Männer.

Am Wochenende entscheidet sich am Nations-Cup-Event im kanadischen Milton, wie gross jene Auswahl des Bahn-Nationalteams ist, welche die Schweiz an den Olympischen Spielen in Paris vertreten wird. Derweil sich die Frauen die Teilnahme am Madison bereits praktisch gesichert haben, benötigt es von den Männern hierfür nochmals einen Effort. Sie müssen die im Olympia-Ranking 223 Punkte vor ihnen liegenden Tschechen überholen, damit die Qualifikation Tatsache wird. Aufgeboten wurden Michelle Andres, Jasmin Liechti und Aline Seitz sowie Lukas Rüegg, Valère Thiébaud und Alex Vogel.

Am Sonntag findet das Amstel Gold Race statt. Auf der 254 km langen Strecke gilt es 33 Anstiege zu bewältigen. Schweizerseits sind unter anderen Marc Hirschi und Stefan Küng gemeldet.

Im südöstlichsten Zipfel der Niederlande wird am Sonntag der erste der drei Ardennklassiker durchgeführt. Die Strecke des Amstel Gold Race führt von Maastricht nach Berg en Terblijt, sie misst 158 (Frauen) beziehungsweise 254 km (Männer). Marc Hirschi und Stefan Küng haben das Rennen bereits einmal in den Top Ten beendet; der Berner und der Thurgauer gehören zum Kreis der aussichtsreichen Aussenseiter. Jan Christen und Mauro Schmid sind ebenfalls gemeldet, bei den Frauen sind Elise Chabbey, Elena Hartmann und Linda Zanetti nominiert.

Hirschi und Schmid bereits am Mittwoch im Einsatz

Am Mittwoch steht der Pfeil von Brabant auf dem Programm – der «Brabantse Pijl», wie der Anlass auf Flämisch heisst. Das belgische Rennen bildet den Übergang von den Kopfsteinpflaster- zu den Ardennen-Klassikern; es gehört bei Frauen und Männern zur UCI Pro Series. Bei den Männern stehen Marc Hirschi und Mauro Schmid auf der Startliste, bei den Frauen sind Elena Hartmann und Fabienne Buri gemeldet.

Christen und ein Tudor-Quartett in den Abruzzen

Bereits am Dienstag beginnt der vierteilige Giro d’Abruzzo (Kategorie 2.1.). Die Rundfahrt wurde 2007 letztmals ausgetragen und nach der aus finanziellen Gründen erfolgten Absage des Giro di Sicilia in den Kalender zurückgeholt. Jan Christen kehrt nach seinem Infekt ins Renngeschehen zurück, Valentin Darbellay und Jan Stöckli sind ebenfalls nominiert. Gleich ein Schweizer Quartett schickt Tudor ins Rennen; antreten werden Robin Donzé, Sébastien Reichenbach, Roland Thalmann und Yannis Voisard.

Am Wochenende findet der dritte Europacup-Event in dieser Saison statt. Schweizerseits liegt der Fokus auf den Nachwuchskategorien.

Die Europacup-Wettkämpfe in Benatky nad Jizerou sind weniger stark besetzt als jene vor zehn Tagen in Zolder (BEL) – jedenfalls bei der Elite. Das beruht insbesondere auf der bereits erfolgten oder unmittelbar bevorstehenden Abreise an die Weltcuprennen in Tulsa (USA) von Ende April. In den Nachwuchs-kategorien hingegen ist das Interesse gross; es sind auch zahlreiche Schweizerinnen und Schweizer gemeldet. So stehen unter anderen Inès Claessens, Louis Kasper (beide U23) und Junior Mark Lüthi auf der Startliste. In Zolder ist dieses Trio bis in die Finals vorgestossen.