Swiss Cycling Weekly
Downhill-Ouvertüre in Schottland, Strasse-Klassiker in Deutschland
Camille Balanche kehrt ins Renngeschehen zurück. Bild: Maxime Schmid
Gut acht Monate nach ihrem schweren Sturz in Andorra kehrt Camille Balanche am Wochenende ins Wettkampfgeschehen zurück. Derweil gehört Marc Hirschi am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt zum Favoritenkreis.
Traditionsgemäss am 1. Mai findet der Klassiker Eschborn–Frankfurt statt. Schweizerseits stehen gleich acht Athleten auf der Startliste, darunter der Weltranglisten-Neunte Marc Hirschi, die Brüder Christen und ein Trio von Tudor Pro Cycling.
Bekannt geworden ist das seit gut 60 Jahren existierende Rennen unter dem Namen «Rund um den Henninger Turm», bis vor zwei Jahren stand es unter der Regentschaft der Sprintspezialisten. Am Mittwoch hingegen führt die knapp 204 km lange Strecke von Eschborn–Frankfurt durch das Taunus-Gebirge, der 844 Meter hohe Feldberg muss wie vor Jahresfrist gleich zweimal überquert werden. Der Parcours ist auf Puncher zugeschnitten, auf Athleten wie Marc Hirschi, der beim Amstel Gold Race Rang 2 belegte und in Deutschland in Abwesenheit von Tadej Pogacar als Leader des Teams UAE Emirates antreten dürfte. Unterstützt wird er unter anderen von Jan Christen, dessen älterer Bruder Fabio Christen wie Matteo Badilatti zum Aufgebot von Q36.5 gehört. Ebenfalls nominiert sind Mauro Schmid sowie die für die Tudor-Equipe antretenden Nils Brun, Simon Pellaud und Joel Suter. Letzterer bestreitet sein erstes Rennen seit dem Ende Januar erlittenen Kieferbruch.
Froidevaux und Lienhard bestreiten den Giro d’Italia
Auf der provisorischen Startliste des am Samstag beginnenden Giro d’Italia finden sich zwei Schweizer Athleten. Robin Froidevaux und Fabian Lienhard sind gute Roller und verfügen über die Fähigkeiten, bei Sprintankünften in die Rolle des Anfahrers zu schlüpfen. Die 107. Auflage der Italien-Rundfahrt führt über 3400 Kilometer und 44650 Höhenmeter, verteilt auf 21 Etappen; Favorit ist der Slowene Tadej Pogacar.
Reusser, Hartmann und Stiasny nehmen an der Vuelta teil
Seit letztem Sonntag ist die acht Etappen umfassende Spanien-Rundfahrt der Frauen im Gang. Marlen Reusser dürfte im ersten Rennen seit ihrem schweren Sturz in der Flandern-Rundfahrt primär die favorisierte Niederländerin Demi Vollering unterstützen. Die Bündnerin Elena Hartmann steht für das Team Roland, die Zürcherin Petra Stiasny für Fenix Deceuninck im Einsatz.
Drei Renntage in der Bretagne mit Schweizer Beteiligung
Die erwähnten World Tour-Wettkämpfe ausgeklammert, finden die wichtigsten Entscheidungen im Strassenradsport am Wochenende in der Bretagne statt. Eröffnet wird der Reigen am Freitag mit der Classique Morbihan (Frauen), fortgesetzt am Samstag mit dem GP du Morbihan (Frauen und Männer), abgeschlossen am Sonntag mit dem Tro-Bro Léon (Männer). Schweizerseits sind Fabio Christen sowie die Bahnspezialistinnen Fabienne Buri und Jasmin Liechti gemeldet.
Das U23-Nationalteam tritt in Deutschland an
Im Rahmen des World Tour-Events Eschborn–Frankfurt findet am 1. Mai ein U23-Rennen statt; Swiss Cycling ist mit einer Auswahl vertreten. Nationaltrainer Michael Albasini hat Ilian Barhoumi, Victor Benareau, Roman Holzer, Yanis Markwalder, Tim Rey, Eric Weckerle und Andrin Züger nominiert.
Das U19-Nationalteam ist in Norditalien zu Gast
Am Sonntag findet das Juniorenrennen im Rahmen des Traditionsanlasses Tre Valli Varesine statt. Das Schweizer U19-Nationalteam ist in der Region Varese mit einer Auswahl vertreten; nominiert worden sind Nicolas Bialon, Luca Bovet, Nicolas Ginter, Florian Hochuli, Loic Schertenleib und Nicola Zumsteg.
Mountainbike: Standortbestimmung auf der letztjährigen WM-Strecke
Am Wochenende wird in Fort William die Downhill-Weltcupsaison eröffnet. Die letztjährige WM-Zweite Camille Balanche kehrt in Schottland nach ihrem schweren Sturz ins Wettkampfgeschehen zurück.
Im letzten August kam Camille Balanche in der Qualifikation des Downhill-Weltcup-Events in Andorra zu Fall. Die 34-jährige Neuenburgerin zog sich ein Schädel-Hirn-Trauma und litt über Monate hinweg an Kopfschmerzen; an den Unfall vermag sie sich bis heute nicht zu erinnern. Nun, am Weltcup-Auftakt vom Wochenende, kehrt die Weltmeisterin des Jahres 2020 ins Renngeschehen zurück – im schottischen Fort William, dort, wo sie im vergangenen Sommer drei Wochen vor ihrem Sturz WM-Silber gewonnen hat. Für Balanche handelt es sich bei der Rückkehr in die Highlands vornehmlich um eine Standortbestimmung. Schweizerseits sind neben Balanche die EM-Dritte Lisa Baumann sowie Jolanda Kiener gemeldet; bei den Männern stehen Fridolin Amiguet, Janis Lehmann, Lino Lehmann und Noel Niederberger auf der Startliste. Zu beachten gilt es Junior Mike Huter, der sich im ersten U19-Jahr in den Top Ten etablierte und nun den Vorstoss in die absolute Spitze anstrebt.
Die Schweizer Cross-Country-Elite misst sich in Chur
Die ÖKK Bike Revolution geht in die dritte Runde, die Ouvertüre erfolgt am Wochenende in Chur. Die Strecke bietet einen Mix aus Singletrails im Naherholungsgebiet und rasanten Passagen in der Altstadt. «Hausherr» Nino Schurter trifft dabei auf starke Konkurrenz; mit Ausnahme von Filippo Colombo steht die erste Garde der Schweizer Profis geschlossen auf der Startliste. Bei den Frauen dürften Alessandra Keller, Sina Frei, die Österreicherin Laura Stigger und Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot den Sieg unter sich ausmachen. Ebenfalls ausgezeichnet besetzt sind die Wettkämpfe in den Nachwuchskategorien.
Para-Cycling: In Belgien geht es um Siege und Quotenplätze für Paris
Von Donnerstag bis Sonntag wird in Ostende der zweite von drei Para-Cycling-Weltcup-Events durchgeführt. Die Schweiz ist in Westflandern mit einem ebenso grossen wie starken Aufgebot präsent.
5 Athletinnen und 17 Athleten vertreten die Schweiz in der laufenden Woche am Para-Cycling-Weltcup-Event in Ostende. Das Aufgebot umfasst sowohl Handbikerinnen und Handbiker als auch Fahrerinnen und Fahrer aus der Disziplin Standing; die Spanne reicht von Handbike-Nachwuchskräften bis zu den amtierenden Weltmeisterinnen Flurina Rigling und Céline van Till. Am Donnerstag und Freitag werden in der flämischen Küstenstadt die Einzelzeitfahren, am Samstag und Sonntag die Massenstartwettkämpfe und das Team Relay ausgetragen. Dabei geht es um Tagessiege, den Gesamtweltcup sowie um den Gewinn möglichst vieler Punkte für die Paralympics-Qualifikation. Abgeschlossen wird letztere Mitte Mai im Rahmen des dritten und letzten Weltcup-Events in der nordöstlich von Venedig gelegenen Gemeinde Maniago.