European Championships
Radsport ist Teil der Schweizer Kandidatur «European Championships 2030»
Im Sommer 2022 fanden die European Championships (hier das Strassenrennen der Männer) in München statt, 2030 könnte die Schweiz als Gastgeberin auftreten. Bild: Arne Mill
An der Versammlung des Sportparlaments haben die Delegierten der Schweizer Sportverbände einer Schweizer Kandidatur für European Championships 2030 zugestimmt. Radsport ist eine von elf Sportarten, deren Europameisterschaften vereint in einem Multisport-Event stattfinden sollen. Die Initianten versprechen sich von diesem Projekt auf breiter Front einen grossen Schub für den Schweizer Sport.
Die von einem Lenkungsausschuss von Swiss Olympic erstellte Machbarkeitsstudie zeigt: European Championships 2030 in der Schweiz sind realisierbar – und sie bieten eine historische Chance für den Schweizer Sport. Davon liessen sich am Sportparlament die Delegierten der Sportverbände überzeugen. Sie haben dem Antrag von Swiss Olympic zugestimmt, wonach ein Verein gegründet werden soll, der eine Kandidatur ausarbeitet und dafür auch ein Budget von 777’000 Franken gesprochen.
Die European Championships sind ein Multisport-Event, bei dem mehrere Europameisterschaften verschiedener Sportarten zeitgleich unter einem gemeinsamen Dach stattfinden – mit einer gemeinsamen Marke und einem vereinten Wettkampfprogramm. Nach den erfolgreichen Austragungen der European Championships 2018 in Glasgow und Berlin sowie 2022 in München soll die dritte Ausgabe 2030 in der Schweiz stattfinden. Eine Vergabe an die Schweiz ist Anfang 2027 möglich.
«Bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer Heim-EM»
«Der Entscheid des Sportparlaments ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer Rad-EM 2030 in der Schweiz», sagt Patrick Hunger, Co-Präsident von Swiss Cycling. «Das Multisport-Format macht es möglich, dass sportartenübergreifend bedeutende Impulse für den Schweizer Sport gesetzt werden können. Ich danke Swiss Olympic für die Unterstützung und dem Sportparlament für das Vertrauen.»
Angestrebt wird die Austragung von Wettkämpfen in elf Sportarten (Basketball 3×3, Beachvolleyball, Kanu, Leichtathletik, Radsport, Rudern, Sportklettern, Tischtennis, Triathlon, Kunstturnen und Unihockey), verteilt auf bis zu sieben Städte. Dieses dezentrale Konzept sieht die Nutzung von bestehenden Infrastrukturen vor, wie z.B. den Rotsee in Luzern für die Ruderwettkämpfe, das Velodrom in Grenchen für Bahnradsport oder das Stadion Letzigrund in Zürich für die Leichtathletik. Im Radsport sind neben den Bahn-Entscheidungen auch jene in den anderen olympischen Sportarten BMX, Mountainbike und Strasse vorgesehen. Zusätzlich geprüft wird die Integration von Orientierungslauf und Badminton.
Das Budget der European Championships soll gemäss Machbarkeitsstudie rund 190 Millionen Franken betragen. Ein Teil des Budgets wird für Legacy-Massnahmen eingesetzt, also Initiativen, die sicherstellen, dass die Veranstaltung über ihre Dauer hinaus nachhaltige Impulse für den Schweizer Sport hinterlässt – beispielsweise in der Nachwuchsförderung, in der Bewegungsförderung oder der Stärkung des Ehrenamts.
Severin Moser und Doris Keller an der Spitze des Kandidatur-Vereins
Die Leitung des Vereins European Championships sollen mit Severin Moser als Präsident und Doris Keller als Direktorin zwei Schweizer Persönlichkeiten übernehmen. Keller verfügt als Turnier -Direktorin der erfolgreich durchgeführten UEFA Women’s Euro Switzerland 2025 über Erfahrung mit der Organisation von Grossanlässen in der Schweiz. «Wir sind überzeugt, mit Doris Keller die ideale Persönlichkeit an unserer Seite zu haben. Sie kennt die politischen Prozesse und verfügt über ein grosses Netzwerk. Damit wird sie dem Projekt den notwendigen Schub für die anstehenden Prozesse verleihen», sagt Ruth Metzler-Arnold, Präsidentin von Swiss Olympic. Auch Doris Keller freut sich auf die anstehenden Aufgaben: «Die European Championships 2030 bieten der Schweiz eine einzigartige Chance, über viele Sportarten hinweg eine breite Begeisterung zu entfachen und nachhaltige Impulse für Sport und Gesellschaft zu setzen.»
