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U17-Trophy

«Ich liebe die Abwechslung»

Schweizer Meister auf der Strasse: Nils Aebersold erreicht das Ziel als Solist. Bild: Steffen Müssiggang

Nils Aebersold befindet sich auf bestem Weg, im Herbst die Auszeichnung des vielseitigsten U17-Athleten von Swiss Cycling zu erhalten. Am Samstag liess sich der Berner Oberländer in Fischingen als nationaler Strassenmeister feiern. Im Interview spricht der 16-Jährige über Vielseitigkeit und die Herausforderung, als aufstrebender Nachwuchsathlet alles unter einen Hut zu bringen.

Dank des Erfolgs im Strassenrennen in Fischingen hast du deinen Vorsprung in der U17-Trophy ausgebaut. War die Trophy während des Wettkampfs im Hinterkopf präsent?

Nils Aebersold: Ich hatte mich auf das Meisterschaftsrennen fokussiert, bin auf Sieg gefahren. Es kommt besser heraus, wenn ich im Rennen keine Gesamtwertungen im Kopf habe.

Was würde dir die Auszeichnung zum vielseitigsten Schweizer U17-Radsportler bedeuten?

Es wäre sicherlich cool, in der Gesamtwertung zu gewinnen – ich liebe die Abwechslung. Ich fahre 4 Cross, BMX, Dirt, Quer, MTB und Strasse, bin also auf zwei Rädern sowieso vielseitig unterwegs.

Findest du das Format mit den Landesmeisterschaften passend, oder sollten mehr Rennen in die Trophy integriert werden?

Wenn man bei allen Radsportarten an den jeweiligen Schweizermeisterschaften vorne mitfahren will, braucht es schon eine sehr gute Trainings- und Rennplanung. Ich könnte nicht noch mehr Rennen bestreiten. Schon jetzt, mit den Quer-Wettkämpfen, dem Swiss Bike Cup und den Strassenrennen, ist es eine ziemliche Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen. Würde ich noch mehr machen, kämen die Erholungsphasen zu kurz, was kontraproduktiv wäre.

Die Trophy wurde für die U17-Kategorie konzipiert. Würdest du eine Ausweitung auf die U19-Kategorie begrüssen?

Ich weiss nicht, ob das überhaupt realistisch wäre. In der U19-Kategorie gibt es mehr Auslandeinsätze, und die Renndauer ist fast doppelt so hoch. Die längeren Reisen und Rennen dürfen nicht unterschätzt werden. Ich zum Beispiel befinde mich in der Schreinerlehre und werde mit meiner Energie im nächsten Jahr, meinem ersten in der U19-Kategorie, noch haushälterischer umgehen müssen. Viele Leute sprechen im Moment von Mathieu van der Poel, weil er in den Sportarten Quer, MTB und Strasse auf unglaublich hohen Niveau fährt. Ich jedoch bin kein Profi, ich muss am Montagmorgen nach einem harten Rennwochenende wieder am Arbeitsplatz erscheinen.

Die U17-Trophy soll eine frühzeitige Spezialisierung auf eine Radsportart verhindern. Welche Vorzüge siehst du als Athlet, wenn für das Training und die Wettkämpfe drei bis vier Sportarten zur Auswahl stehen?

Als Nachwuchsathlet ist es cool, verschiedene Radsportarten auszuprobieren, und es macht Spass. Ich denke, es hilft mir, die Kontrolle auf dem Velo zu verbessern. Peter Sagan ist ein gutes Beispiel. Ich habe noch fast keine Stürze von ihm gesehen, ausser jenem in der Flandern-Rundfahrt, als ihm wegen der Regenjacke eines Zuschauers der Lenker weggerissen wurde.

Was würdest du an der U17-Trophy ändern?

Die Terminplanung der integrierten Rennen müsste noch besser mit den Selektionsrennen abgestimmt werden. An diesem Wochenende, um ein Beispiel zu nennen, fanden die Schweizer Meisterschaften auf der Strasse und das Swiss Bike Cup-Rennen in Andermatt statt. Solche Terminkollisionen sollte es künftig nicht mehr geben.

Das U17-Podest an der Strassen-SM in Fischingen: Sieger Nils Aebersold, flankiert von Emanuel Wüthrich (links) und Yanis Markwalder. Bild: Steffen Müssiggang

U17-Trophy

Die erste U17-Trophy von Swiss Cycling biegt auf die Zielgerade ein. Die Landesmeisterschaften im Radquer, auf der Bahn (nur Männer), im Mountainbike und auf der Strasse sind absolviert. Es bleibt – als Schlussbouquet des Vielseitigkeitswettkampfs – das Bergzeitfahren im Rahmen der nationalen Talentsichtungstage vom 14./15. September auf den Grenchenberg. Die Zwischenranglisten präsentieren sich wie folgt:

Mädchen: 1. Monique Halter (Herisau) 3 Rangpunkte. 2. Lea Huber (Sulz) 3. 3. Elisa Alvarez (Samedan) 4. 4. Noëlle Rüetschi (Gipf-Oberfrick) 9. 5. Nina Keller (Appenzell) 10. 6. Fabienne Kipfmüller (Oetwil am See) 11. 7. Viviane Trapp (Soyhières) 16. 8. Lorena Leu (Altdorf) 21.
Knaben: 1. Nils Aebersold (Steffisburg) 4. 2. Yanis Markwalder (Weinfelden) 18. 3. Jan Christen (Leuggern) 20. 4. Robin Donzé (Saignelégier) 25. 5. Micha Plüss (Langenthal) 40. 6. Bastien Willemin (Courtételle) 40. 7. Tim Rey (Niederbipp) 43. 8. Jan Hirsiger (Hinterkappelen) 50.

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