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Grand Prix Rüebliland

Herzog setzt sich durch, Schweizer sind ganz vorne nicht vertreten

Europameister Jan Christen (links) befand sich aufgrund einer Erkältung nicht in bester Verfassung. Bild: Steffen Müssiggang

Mit Emil Herzog gewinnt erstmals seit acht Jahren ein deutscher Fahrer den GP Rüebliland. Für die Schweizer ist die diesjährige Rundfahrt nicht wie erhofft verlaufen. Als Bestklassierter des U19-Nationalteams landete Tim Rey auf Platz 10.

Bei der diesjährigen Austragung des einzigen Etappenrennens für U19-Athleten in der Deutschschweiz führte nur die in Wohlen zu Ende gehende Schlussetappe ganz durch den Kanton Aargau. Für einmal wurde der «GP Rüebliland» damit seinem Namen nur zu einem Teil gerecht. Das kümmerte die in 23 Teams gestarteten 17- und 18-jährigen Nachwuchsfahrer freilich nicht – vor allem nicht jene des Teams «Auto Eder», wie die Nachwuchsequipe des World-Teams «Bora-Hansgrohe» heisst. Drei der vier Etappen wurden von Athleten aus dieser Equipe gewonnen. Und doch wäre der Gesamtsieg den Deutschen fast abhandengekommen. «Am Samstagnachmittag gewann mit Mathieu Kockelmann zwar einer von uns die dritte Etappe. Aber wir hatten Tobias Svarre übersehen, und der zog mir das Leadertrikot aus», schilderte Herzog die Ausgangslage vor der Schlussetappe vom Sonntagmorgen.

Da blieb dem Ensemble um Herzog nichts anderes übrig, als von Beginn weg in die Offensive zu gehen. Nach der 107 km langen Fahrt durchs Freiamt erreichten Herzog und vier Fluchtgefährten mit einem Vorsprung von einer Minute und acht Sekunden das Ziel. Dass der Tagessieg an den Norweger Jörgen Nordhagen ging, konnte Herzog egal sein. Wichtiger war für ihn, dass Svarre über zwei Minuten auf die Besten verlor und Wohlen lediglich als 48. erreichte. Damit rutschte der Däne auf den sechsten Schlussrang zurück, und Herzog holte sich als erster Deutscher seit 2014 den Sieg. Vor acht Jahren hatte Lennard Kämna gewonnen, vor dem gebürtigen Russen und heute für Frankreich fahrenden Pavel Sivakov.

Schweizerseits verlief der GP Rüebliland nicht wie erhofft. Europameister Jan Christen war wegen einer Erkältung mit reduziertem Leistungsvermögen unterwegs und wurde von der Konkurrenz gut beschattet: «Immer, wenn ich angriff, klebten mehrere Konkurrenten an meinem Hinterrad. Wenn andere gingen, reagierte niemand», hielt der Aargauer fest. Aus dieser Konstellation konnten die übrigen Schweizer keinen Profit zu ziehen. Dank gutem Einsatz in der Schlussetappe vermochte Tim Rey als bester Eidgenosse immerhin auf Rang 10 vorzustossen.

Text: August Widmer

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