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WM Lenzerheide

Erntezeit im Fünfjahresprojekt von Swiss Cycling

57 Athleten repräsentieren die Schweiz vom 5. bis 9. September an der Heim-WM der Mountainbiker auf der Lenzerheide. Im Cross-Country ist der WM-Gastgeber nicht nur dank Jolanda Neff und Nino Schurter tonangebend. Es dürften medaillenreiche Titelkämpfe werden.

Es sind Klein- und Feinarbeiten, mit denen sich Swiss Cycling in den letzten Tagen vor dem Start zur Heim-WM noch beschäftigte. Swiss Cycling gibt die Selektion der Team Relay bekannt, welche die Ehre haben werden, die Weltmeisterschaften zu eröffnen. Mit Nino Schurter, Jolanda Neff, Filippo Colombo, Sina Frei und Alexandre Balmer zeigt sich die Schweizer Delegation mit einem Spitzenaufgebot und präsentiert realistische Anwärter auf eine Goldmedaille. Die Reihenfolge der Fahrer wird erst kurz vor Rennstart bekanntgegeben.

Allein das ist ein gutes Zeichen. Die Hauptarbeit wurde über die letzten fünf Jahre mit einem inoffiziellen summa cum laude erledigt. Die Basis ist gelegt, die Schweiz wartet vor heimischem Publikum mit zahlreichen Medaillenanwärtern und einer einmaligen Breite auf. Im Cross-Country winken in fast allen Kategorien Medaillen, unter anderem in den Rennen der Hauptkategorien vom Samstag. Im Downhill stand die Bielerin Emilie Siegenthaler auf der Lenzerheide vor einem Jahr im Weltcup als Dritte auf dem Podest.

Trotz der vielen Unwägbarkeiten und der steten Gefahr von Defekten mischen im olympischen Cross-Country Nino Schurter und Jolanda Neff sowie Sina Frei im Nachwuchs fast ausnahmslos ganz vorne mit. Hinzu kommen weitere Podestanwärter und Top-Athleten, die in den meisten anderen Nationen die Nummer 1 wären. Gleich neun Fahrer haben sich bei den Männern in diesem Sommer in den Top 30 des Gesamtweltcups etabliert. (Gold-)Medaillen winken auch im Team-Wettkampf am Mittwoch und in den Rennen der Nachwuchskategorien am Donnerstag und Freitag. Insbesondere bei den U23-Frauen sind die Perspektiven mit der 21-jährigen Seriensiegerin Sina Frei und der ein Jahr älteren Alessandra Keller rosig. Keller gehört im Weltcup bereits bei der Elite zum erweiterten Kreis der Besten.

Seinen Status als führende Mountainbike-Nation hat das Team von Swiss Cycling im Vorjahr an der WM in Australien eindrücklich untermauert. Acht Medaillen, darunter vier goldene, holten die Schweizer in der Abgeschiedenheit von Cairns. An den letzten Titelkämpfen will Sportchef Thomas Peter das Team wegen der besonderen Anforderungen an einer Heim-WM aber nicht messen: „Damals hatten wir null Druck und eine Top-Vorbereitung. Nun gibt es viele äussere Faktoren, die eine zusätzliche Belastung sein können. Stünden wir am Ende mit fünf, sechs Medaillen da, wäre das ein sehr gutes Ergebnis.“ Zur Einordnung: Elf Entscheidungen wird es am Fuss des Parpaner Rothorns geben, vier davon im Downhill, wo die Schweiz vor allem bei den Männern und im Nachwuchs (noch) hinterherhinkt. Erwartet werden an den fünf Tagen rund 30’000 Zuschauer.

Die jüngsten Erfolge seien kein Zufall, betont Peter und verweist auf die Anstrengungen der letzten Jahre. Auf der Lenzerheide steht Swiss Cycling am Ende eines fünfjährigen Zyklus. Der Zuschlag für die Heim-WM brachte dem Verband zusätzliche Mittel vom Bund ein, die er für eine gezieltere Förderung nutzte. Auch dem ist es zu verdanken, dass die Schweiz heute mit zahlreichen Top-Athletinnen und -Athleten aufwartet. „Wir wollten ein Umfeld schaffen, das unseren Athleten eine optimale Vorbereitung und Top-Ergebnisse ermöglicht“, so Peter. Die Gesamtsiege von Schurter und Neff im Weltcup der Elite und von Frei in der U23 sowie der erste Weltcupsieg von Mathias Flückiger und der EM-Titel von Lars Forster zeigen: Das Vorhaben wurde gut umgesetzt und trägt Früchte – Früchte, die nun auch an der Heim-WM geerntet werden können.

sda, sc
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