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TdS Women

Thomas Peter: „Das war beste Werbung für den Frauenradsport“

Bild: Arne Mill

Dank reibungsloser Durchführung der Tour de Suisse Women in Frauenfeld gelingt Swiss Cycling ein Schritt, um den Frauenradsport hierzulande aus dem Schattendasein zu führen. Geschäftsführer Thomas Peter spricht im Interview mit der Agentur Keystone-SDA über spannende Rennen, hohe Hürden und hervorragende Leistungen.

Wie zufrieden sind Sie mit der ersten Ausgabe der Tour de Suisse Women?
Thomas Peter: Die Radsportlerinnen haben für zwei sehr spannende Etappen gesorgt. Es war sehr attraktiv zum Zuschauen, auch die Etappe am Sonntag auf einem vermeintlich einfachen Parcours. Das Rennen war von Anfang an schnell und intensiv, es gab viele Positionskämpfe, und es wurden auch immer wieder Attacken lanciert.

Sie geraten ins Schwärmen.
Es war schlicht beste Werbung für den Frauenradsport – und das Beste daran ist, dass die Frauen die Werbung selber gemacht haben. Dass die Schweizerinnen in diesem doch ziemlich starken Feld so prägend vorne mitzumischen vermochten, war ebenfalls hoch erfreulich.

Thomas Peter ist Geschäftsführer von Swiss Cycling

Der Sport ist die eine Seite der Medaille, die Finanzierung des Anlasses die andere. Können Sie schon abschätzen, wie gross das Defizit sein wird?
Das wissen wir effektiv noch nicht. Ich habe mich sehr gefreut, dass Frau Bundesrätin Viola Amherd am Samstag anwesend war und den Startschuss gab. Sie hat selber sehr viel Freude am Frauensport und versucht diesen auf verschiedenen Ebenen zu unterstützen. Konkrete finanzielle Zusagen seitens des Bundes haben wir allerdings nicht. Aber wir von Swiss Cycling sind zuversichtlich, dass sich der Aufwand, den wir für dieses Jahr betrieben haben, letztlich lohnen wird.

Wie geht es weiter – ist die nächstjährige Austragung schon gesichert?
Es brauchte für die Austragung in diesem Jahr viel Überzeugungsarbeit. Doch nun lief alles so positiv, worauf ich überzeugt bin, dass künftig deutlich mehr Leute hinstehen und diese Sache unterstützen werden. Wir werden alles daran setzen, dass auch 2022 eine Tour de Suisse Women stattfinden wird. Ich hoffe, dass man in einigen Jahren einfach von der Tour de Suisse sprechen und dabei das Rennen der Männer und jenes der Frauen meinen wird.

Damit es soweit kommen kann, müsste das Rennen der Frauen wohl länger dauern.
Ja, das ist so. Aber es war eben halt nicht selbstverständlich, dass heuer im Rahmen der Tour de Suisse schon nur diese zwei Renntage stattfinden konnten. Es war übrigens auch nicht einfach so klar, dass das Rennen der Männer stattfinden kann. Die Strecke führt durch so viele Kantone, da war und ist der administrative und organisatorische Aufwand enorm. Unter diesem Gesichtspunkt fand ich es okay, dass wir in redimensioniertem Rahmen gestartet sind. Doch in Zukunft soll und muss die Tour de Suisse Women fünf, sechs oder gar sieben Tage dauern. Im Idealfall wird sie voll in die Tour de Suisse der Männer integriert sein.

Interview: Keystone-SDA

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