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WM Dübendorf

Stimmungsvolles Schlammspektakel

Stärkster Schweizer Elite-Athlet: Timon Rüegg fährt auf Rang 13. Bild: Ego-Promotion

Favorit Mathieu van der Poel fährt an der Radquer-WM in Dübendorf solo zur Goldmedaille. Schweizerseits setzen Timon und Noemi Rüegg sowie Dario Lillo Ausrufezeichen.

Am Anfang war die Kritik. Zu leicht sei die WM-Strecke auf dem Flugplatz, ohne Gefälle lasse sich doch nichts Anspruchsvolles gestalten, wurde in Belgien und Holland festgehalten. Am Ende steht eine Aussage. Es handle sich um eines der härtesten Rennen, die er in seinem Leben bestritten habe. Liess Mathieu van der Poel verlauten, der Titelverteidiger aus Holland, notabene nachdem er die Konkurrenz im Dübendorfer Schlamm in Grund und Boden gefahren war.

Die Aufstiege zu den Brücken schmerzten, jene über die Schutzwälle verlangten selbst den arrivierten Steuerkünstlerinnen und -künstlern alles ab. Timon Rüegg belegte im Eliterennen trotz zweier platter Reifen den 13. Rang. Der Zürcher war damit bester Schweizer und sprach nach vollbrachtem Tagwerk von den schönsten Momenten in seinem Sportlerleben. 22000 mitunter euphorisierte Zuschauer liessen das WM-Wochenende zum stimmungsvollen Velo-Fest werden, die Athletinnen und Athleten des Schweizer Nationalteams wurden in selten gehörter Lautstärke unterstützt.

Kräftige Winde, doppelte Derniere

Noemi Rüegg reihte sich im U23-Rennen auf Rang 10 ein. Die Schwester von Timon Rüegg ist erst 18, sie hatte sich gegen bis zu drei Jahre ältere Kontrahentinnen behaupten müssen. Junior Dario Lillo hatte sich bis kurz vor Schluss auf Bronze-Kurs befunden, ehe der Hoffnungsträger der Gastgeber nach einer Abfahrt im Morast landete und den Belgier Emiel Verstrynge passieren lassen musste. Im Fall des St. Gallers gilt: Aufgeschoben, nicht aufgehoben. Lillo ist in diesem Winter in die Weltklasse vorgestossen; er gehört auch auf dem Mountainbike zu den Besten seines Jahrgangs.

Aus sportlicher Sicht wird der Silbermedaillengewinn des U23-Athleten Kevin Kuhn in Erinnerung bleiben, aus jener der Organisatoren sind es neben der aussergewöhnlichen Atmosphäre die zuweilen sehr kräftigen Windböen. Er sei froh, hätten die Rennen ohne Zwischenfälle durchgeführt werden können, liess OK-Co-Präsident und Swiss Cycling-Geschäftsführer Markus Pfisterer verlauten – und ergänzte: «Wir freuen uns über einen gelungenen Event.»

Schweizerseits hiess es auch: Abschied nehmen. Simon Zahner und Marcel Wildhaber, langjährige Stützen des Radquer-Nationalteams, bestritten in Dübendorf ihr letztes Rennen. Es war eine emotionale Derniere, hatten die beiden doch Streckenchef Daniel Gysling bei der Planung jenes Parcours geholfen, auf welchem das Radsport-Multitalent Van der Poel eines seiner härtesten Rennen bestritten hat.

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