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OS Tokio

Die Schweizer verpassen den Landesrekord

Ziel der Qualifikation verpasst: Der Bahnvierer fuhr unter den Erwartungen und konnten den Schweizer Rekord (noch) nicht schlagen. Bild: SWpix.com

Der Schweizer Bahnvierer startet verhalten in die olympischen Bahnrennen. In der Qualifikation verfehlt das Quartett den anvisierten Schweizer Rekord.

Sie wussten mangels der internationalen Vergleiche in den letzten Monaten nicht so recht, wo sie stehen. Nun mussten die Schweizer anerkennen, dass es für einen Medaillengewinn in der Teamverfolgung mehr als einen Exploit braucht. Bei ihrem ersten Auftritt lief es Robin Froidevaux, Cyrille Thièry, Mauro Schmid und Stefan Bissegger nicht wie gewünscht; sie vermochten die eigenen Erwartungen über die 4000 Meter nicht zu erfüllen. Sie blieben in 3:51,514 mehr als eineinhalb Sekunden über ihrer Bestmarke und kamen nicht über den 8. Rang hinaus.

Ausgeträumt ist noch nichts. Um im Kampf um den Olympiasieg mitmischen zu können, hätten die Schweizer mindestens Vierte werden müssen, was aber ohnehin nicht wirklich realistisch war. Noch immer können sie aber die Bronzemedaille gewinnen. Dafür ist in der Hauptrunde am Dienstag gegen den Qualifikationsfünften Australien jedoch eine klare Steigerung nötig.

Möglicherweise nehmen die Nationaltrainer Daniel Gisiger und Mickael Bouget für den zweiten Tag eine Änderung vor, weil Mauro Schmid Mühe bekundete und am Ende gar den Kontakt verlor. «Das hat uns zwei Sekunden gekostet», meinte Gisiger. «Wir wollen nun schauen, wie wir das Team zusammenstellen für das morgige Rennen.»

Schmid fährt wie Teamleader Stefan Bissegger auf der Strasse und gewann im Mai völlig überraschend eine Etappe am Giro d’Italia. In Tokio verlor er nach seiner letzten Ablösung den Anschluss an Bissegger und Thièry. Als Dritter – Anfahrer Froidevaux klinkte nach gut der Hälfte des Pensums wie geplant aus – war dennoch seine Zieldurchfahrt massgebend für die Zeitnahme.

Die Schweizer, die zum zweiten Mal in Folge bei Olympia dabei sind, zeigten trotz der Probleme von Schmid keine schlechte Leistung. Zum Vergleich: In Rio de Janeiro fuhr das damalige Quartett zwölf (!) Sekunden langsamer als nun in Tokio. Seit den letzten Spielen entwickelten sich die Disziplin, nicht zuletzt dank grosser Fortschritte beim Material, und auch die Schweizer Equipe enorm.

Dass auch das beste Material nicht immer hält, erlebte der Australier Alex Porter auf schmerzhafte Art. Mitten im Rennen brach ihm der Lenker. Die Australier fuhren im zweiten Anlauf – mit dem lädierten Porter – dennoch die fünftbeste Zeit und zum Duell mit der Schweiz.

Der Weltrekord fiel in Tokio noch nicht. Dänemark, das die Marke von 3:44,672 seit Februar 2020 in seinem Besitz hat, realisierte auch in der Qualifikation von Tokio die beste Zeit, blieb aber knapp vier Zehntel über der eigenen Bestmarke. sda/SC

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