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OS Tokio

Aus dem Tiefschlaf zur Olympia-Medaille?

Wegen der Corona-Pandemie werden die Schweizer in Tokio nach 16 Monaten erstmals wieder in Top-Besetzung am Start stehen. Bild: Wim Hoste

Die Schweiz ist bei den olympischen Bahn-Wettbewerben in Tokio in sämtlichen Ausdauer-Disziplinen vertreten. Die besten Aussichten auf eine Medaille hat der Bahnvierer, trotz einer schwierigen Vorbereitung in den letzten 16 Monaten.

Mit den Olympischen Sommerspielen in Tokio erwacht der Bahnradsport gewissermassen aus dem Tiefschlaf. Denn aufgrund der Corona-Pandemie haben seit fast eineinhalb Jahren keine internationalen Wettkämpfe mehr stattgefunden. Dementsprechend schwierig fällt es, Prognosen abzugeben. Den Schweizern wird durchaus zugetraut, in der Mannschaftsverfolgung über 4000 m zumindest ein Wörtchen um Bronze mitreden zu können – dafür muss am Tag X jedoch alles zusammen passen. So wie beim ersten Weltcupsieg im Dezember 2019, als ihnen zum ersten Mal überhaupt eine Zeit unter 3:50 Minuten gelungen war.

Als Favoriten auf den Olympiasieg zählen nebst den seit 2008 bei Sommerspielen ungeschlagenen Briten auch die Dänen, die im Februar 2020 beim letzten Rendez-vous der Weltelite in Weltrekord-Zeit zu WM-Gold gefahren sind. Die Schweizer Equipe verliess Berlin damals als WM-6. und sicherte sich damit eines von den bloss acht Olympia-Tickets in der „Königsdisziplin“.

Nach der langen Wettkampfpause bereiten sich die Schweizer seit der zweiten Juli-Woche in Grenchen intensiv auf den Saisonhöhepunkt vor. Erst am 24. Juli, also am Tag nach der Eröffnungsfeier, werden sie nach Tokio reisen. Spätestens dann wird auch Teamleader Stefan Bissegger dazu stossen. Der Thurgauer, der Anfang Juni seine erste Tour de France bestreitete, ist für den Bahnvierer als „Lokomotive“ unverzichtbar. Neben Bissegger wurden auch Robin Froidevaux, Mauro Schmid, Théry Schir, Valère Thiébaud und Cyrille Thièry selektioniert. Valère Thiébaud wird die Rolle des Ersatzfahrers übernehmen.

Welche Fahrer welche Rennen bestreiten werden, legen die Nationaltrainer Daniel Gisiger und Mickaël Bouget erst kurzfristig fest. Denn auch im Omnium, dem vier Disziplinen umfassenden Mehrkampf, und im Madison, dem nach einem Unterbruch von zwei Sommerspielen wieder ins olympische Programm zurückgekehrte Zweier-Mannschaftsfahren, haben sich sich die Schweizer Männer einen Startplatz gesichert.

Die Bahn-Wettkämpfe finden erst in der zweiten Olympia-Woche statt. Gefahren wird im Izu Velodrom, das rund 200 km südlich von Tokios Stadtzentrum auf der Izu-Halbinsel liegt. Insgesamt werden pro Geschlecht sechs Medaillensätze vergeben. sda/SC

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