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Tour de Romandie

«Plötzlich fuhr ich am Hinterrad eines Vorbildes»

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Matteo Badilatti: „Als Quereinsteiger habe ich in technischer Hinsicht Nachholbedarf“. Bild: zvg

Matteo Badilatti bestreitet mit dem Swiss Cycling Team die Tour de Romandie. Vor dem Prolog sprach der 26-jährige Quereinsteiger aus dem Puschlav über Fleiss, Nachholbedarf sowie die Rolle von Michael Albasini.

Sechs Jahre nach deinem ersten Velorennen stehst du vor deinem Debüt in der World Tour. Wie fühlt sich das an?
Matteo Badilatti: Sehr schön, und ich bin stolz darauf, dass ich an der Tour de Romandie die Schweiz repräsentieren darf. Für uns Athleten ist es eine aussergewöhnliche Chance. Ich freue mich extrem auf die Tour.

Wie würdest du deinen Karriereverlauf in drei, vier Sätzen beschreiben?
Ich begann spät, hatte lange Zeit primär die Universität im Kopf. Seit ich 2016 den Bachelor-Abschluss erlangte, habe ich mehr Zeit für den Radsport. Und seither ist es auch stetig aufwärtsgegangen.

Du bist im Puschlav aufgewachsen. Wer an Sport und Puschlav denkt, dem kommt Langlaufen und Skifahren in den Sinn. Wie gelangt man im Puschlav als Jugendlicher zum Radsport?
Zu Beginn war der Radsport für mich ein guter Ausgleich zum Studium. Ich verfolgte die grossen Rennen am Fernseher. Bis ich registrierte, dass Michael Albasini oft bei uns im Tal trainierte.

Worauf du dich ihm «angehängt» hast…
Genau, ich durfte mit ihm trainieren. Plötzlich fuhr ich am Hinterrad eines Vorbildes, das verlieh mir einen kräftigen Motivationsschub. Natürlich ist meine Entwicklung ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Aber Albasini hat einen ziemlich grossen Anteil daran, dass ich nun hier stehe und die Tour de Romandie bestreiten darf.

Anfang März hast du die achttägige Tour de Ruanda auf Platz 3 beendet. Würdest du dich als Rundfahrtenspezialist bezeichnen?
Es sieht danach aus, ich bin in diesem Jahr bisher ausschliesslich Rundfahrten gefahren. Aber es gibt auch Eintagesrennen, die mir entgegenkommen; der Parcours muss einfach ein paar Höhenmeter aufweisen.

In welchen Bereichen hast du noch Steigerungspotenzial?
Als Quereinsteiger habe ich in technischer Hinsicht Nachholbedarf. Das äussert sich in schwierigen Abfahrten, aber auch bei vermeintlich einfachen Sachen, zum Beispiel, wenn es darum geht, im die optimale Position zu finden und zu halten.

Hast du als Quereinsteiger auch Vorteile?
Ich habe unter dem Strich viel weniger trainiert als gleichaltrige Kollegen, ich fühle mich frisch. Das könnte später einmal zum Vorteil werden. Ich glaube auch, dass ich für mein Alter extrem motiviert bin, weil ich immer noch fast täglich etwas lernen kann.

Du hast Betriebswirtschaft studiert. Helfen dir deine Ausbildung respektive die an der Universität erlangten Fertigkeiten im Radsport?
Fleiss hilft überall, und wenn du etwas gut vorbereitest, fällt dir die Umsetzung in der Regel auch in jedem Bereich einfacher. Was den Kopf anbelangt, gibt es Parallelen, ansonsten sind die Tätigkeiten grundverschieden.

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