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Frauenradsport

Mission „Frauen aufs Velo!“

An den „Medical Days“ in Magglingen (6.&7.12.) haben Frauen-Nationaltrainer Edi Telser und Swiss Cycling Sportchef Thomas Peter über den Ist-Zustand, mögliche Fördermassnahmen und die Zukunft des schweizerischen Frauenradsports gesprochen.

Der Frauenradsport in der Schweiz hat Potenzial, viel Potenzial. Doch dafür muss hart gearbeitet werden. Zusammen mit den Athletinnen aus dem Nationalkader möchte Swiss Cycling eine Strategie entwickeln, deren Zweck darin besteht, mehr junge Frauen auf den Radsport aufmerksam zu machen und für eine professionelle Laufbahn zu gewinnen. Neben konkreten Massnahmen seitens des Verbandes gibt es Spielraum für neue Ideen. Sportchef Thomas Peter spricht die Athletinnen direkt an: „Wir möchten, dass ihr in diesem Strategieprozess eine Rolle spielt und eure Ideen und Meinungen einbringen könnt“. Peter ist überzeugt, dass der Austausch zwischen den Athletinnen einen grossen Mehrwert darstellt: „Ihr wisst selbst am besten Bescheid, wer wie fit ist und woran ihr noch arbeiten müsst.“ Am liebsten würde er das Aufgebot für die grossen Rennen den Fahrerinnen gleich selbst überlassen, ein Konzept im Sinn von „Athletinnen selektionieren Athletinnen – doch das wird wohl Wunschdenken bleiben. Ein gemeinsames Brainstorming zur Zukunft des Frauenradsports in der Schweiz ist ein guter Anfang.

In den besten Händen

Nicht nur die Planung muss stimmen, vor allem sollen die Athletinnen mit der bestmöglichen Unterstützung auf medizinischer und physiologischer Ebene begleitet werden. An den „Medical Days“ in Magglingen werden knapp 30 Fahrerinnen der Sportarten Strasse, Mountainbike und Bahn  diversen Körperchecks unterzogen und fachspezifisch informiert. Die sportmedizinische Untersuchung ist für die meisten bereits Routine, trotzdem muss sie regelmässig wiederholt werden. In Einzelsessionen befragt Dr. Sibylle Matter die Athletinnen zu ihrer Krankheitsgeschichte, nimmt Blutproben und führt EKG’s durch. Es folgen ein Medical Report, Ernährungsberatung und Physiocheck. Neben den personenbezogenen Abklärungen gibt es auch Themen, die alle gleichermassen betreffen: Vorträge zum weiblichen Zyklus, den geschlechterspezifischen Voraussetzungen und Massnahmen zur optimalen Wettkampfvorbereitung gehören ebenfalls zum Programm.

Interdisziplinarität statt Spezialisierung

Das Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen Sportarten spricht für sich. Im Schweizer Frauenradsport dominiert Mountainbike  – sei es auf Ebene der Beliebtheit oder bezüglich der Resultate. In den letzten Jahren gab es international gesehen auf der Strasse und auf der Bahn kaum weibliche Präsenz. Ein Schwach- und gleichzeitig Schwerpunkt, der mit der künftigen Strategie von Swiss Cycling ausgeräumt respektive betont werden soll: mehr Frauen mobilisieren und individuell ausbilden. Statt einer frühzeitigen Spezialisierung auf eine Radsportart sollen die Juniorinnen eine sportartenübergreifende Förderung erhalten und sich möglichst viele Optionen offen halten. Somit können die Stärken vollständig ausgebildet und multidisziplinäre Karrieren begünstigt werden. Wobei Frauen-Nationaltrainer Edi Telser nicht nur an den Leistungsaspekt denkt: „Unser Ziel ist es, den Radsport ganzheitlich zu fördern und als eine Einheit aufzutreten.“

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