#swisscyclingfamily | Member

Paris 2024

Flückiger und Schurter beim Pidcock-Triumph auf den Rängen 5 und 9

Mathias Flückiger lag vorübergehend an der Spitze des Rennens, vermochte die Position jedoch nicht zu halten. Bild: Maxime Schmid

Die Schweizer Mountainbiker bleiben zum zweiten Mal ohne olympisches Edelmetall. Mathias Flückiger wird im Cross-Country-Rennen der Männer Fünfter, Nino Schurter belegt den neunten Platz. Gold geht nach dramatischem Finish erneut an den Briten Thomas Pidcock.

Thomas Pidcock triumphierte trotz beträchtlichem Zeit- und Positionsverlust aufgrund eines Defekts. Der 24-jährige Favorit aus Grossbritannien setzte sich nach einem Manöver hart am Limit kurz vor dem Ziel knapp vor dem Franzosen Victor Koretzky durch; Bronze ging an den Südafrikaner Alan Hatherly. Mathias Flückiger und Nino Schurter belegten die Ränge 5 und 9. Dem Berner fehlte etwas mehr als eine Minute auf einen Podestplatz, beim Bündner waren es mehr als zwei Minuten.

Allrounder Pidcock, der schon 2021 in Tokio im Cross-Country triumphiert hatte und amtierender Mountainbike-Weltmeister ist, griff bereits in der zweiten von acht Runden an und setzte sich ab. Durch einen Platten fiel er wieder zurück und musste zur Aufholjagd ansetzen. Im packenden Finish schien Koretzky im Duell mit Pidcock dank eines erfolgreichen Konterangriffs zunächst die Nase vorne zu haben. Dann schlug Pidcock jedoch noch einmal zurück, indem er mit einem Antritt im letzten Waldstück sein Vorderrad vor jenes von Koretzky brachte und diesem den Weg abschnitt.

Koretzkys Silbermedaille haftet deshalb etwas Bitteres an. Dennoch ist es für den 29-Jährigen, der stark in die Saison gestartet war und den Gesamtweltcup nach vier Stationen angeführt hatte, der grösste Karriere-Erfolg. WM-Bronze 2021 war zuvor das einzige Edelmetall des zweifachen Weltcupsiegers an Titelkämpfen gewesen. Flückiger und Schurter fuhren in der Hitze Frankreichs zu Beginn an der Spitze, hatten der Tempoverschärfung von Pidcock in der zweiten von acht Runden aber nichts entgegenzusetzen.

Während sich Pidcock wieder an die Spitze zurückkämpfte, musste Flückiger den 24-jährigen Engländer in der drittletzten Runde ziehen lassen; der sichtlich leidende Schurter hatte schon früher entscheidend an Terrain verloren. Nach den Rängen 3 (2008), 2 (2012), 1 (2016) und 4 (2021) resultierte für den im Ziel von den Emotionen übermannten 38-Jährigen an seinen fünften Sommerspielen als Neunter das schlechteste aller guten Olympia-Ergebnisse.

Ein weiteres Olympia-Diplom blieb dem Mountainbike-Rekordmann, welcher voraussichtlich über diese Saison hinaus weitermachen wird, somit verwehrt. Zudem verpasste es der ungewohnt fehlerhaft fahrende Schurter, sich mit einer vierten Medaille zum erfolgreichsten Schweizer Sommer-Olympioniken der Neuzeit zu küren.

Text: Keystone-SDA

Stimmen zum MTB-Rennen der Männer

Mathias Flückiger (5. Rang): „Ich hatte mehr erwartet. Aber mit der Leistung bin ich grundsätzlich zufrieden. Ich hatte nirgends einen grossen Hänger drin, über den ich mich ärgern müsste. Ich und mein Team machten im Vorfeld, was wir konnten. Vielleicht habe ich in den Abfahrten etwas zu wenig riskiert, nachdem ich die vielen Defekte im Rennen der Frauen gesehen hatte. Ein 5. Rang ist aber auch kein mega schlechtes Ergebnis.“

Nino Schurter (9. Rang): „Es geht mir emotional nahe, weil ich weiss, dass es meine letzten Olympische Spiele waren. Ich habe alles gegeben bis zum Schluss, fand aber von Anfang nicht richtig ins Rennen. Ich war immer ein bisschen hintendrein, fühlte mich auf dieser Strecke von Anfang an nicht wohl und fand nie in den Flow. Irgendwie sollte es heute nicht sein. Im Wissen, dass es mein letztes Mal sein würde, war es vielleicht alles ein bisschen zu viel. Ich hoffe, dass das letzte Mal nicht überall so sein wird wie hier.“

Nino Schurter: „Ich fühlte mich von Anfang an nicht wohl und fand nie in den Flow.“ Bild: Maxime Schmid

Dein Browser ist nicht mehr aktuell. Bitte aktualisiere Deinen Ihren Browser.