#swisscyclingfamily | Member

OS Tokio

Marc Hirschi: „Es wird brutal hart“

Wird Hirschi nach der WM-Medaille des letzten Jahres eine weitere Medaille an einem Grossanlass gewinnen? Bild: Arne Mill

Der Rundkurs für das olympische Strassenrennen der Männer ist extrem anspruchsvoll und ähnelt Lüttich-Bastogne-Lüttich. Auf den 234 km vom Tokioter Musashinonomori Park zum Ziel auf dem Fuji International Speedway sind 4800 Höhenmeter zu bewältigen. Marc Hirschi über seine Gedanken und Erwartungen an das Rennen.

Marc Hirschi, wie geht es Ihnen wenige Tage nach Beendigung der Tour de France, die Sie trotz eines schweren Sturzes zu Beginn fertig gefahren sind?

Mir geht es ziemlich gut. Ich habe hier in Japan schon zwei Trainings hinter mir (Stand Donnerstagabend – Red.), auch vom Jetlag her geht es immer besser. Ich bin zwar noch relativ früh wach, aber es ist okay. Mit der Hitze geht es auch von Tag zu Tag besser. Allerdings ist die Luftfeuchtigkeit extrem hoch. Es gilt, am Samstag im Rennen gut zu kühlen, wohl auch mit Kühlpflastern, und natürlich viel zu trinken.

Wie sieht es mit der Müdigkeit aus?

Ich bin noch etwas müde von der Tour, aber das betrifft viele andere Fahrer auch. Letztes Jahr an der WM habe ich gemerkt, dass es möglich ist, eine Woche nach der Tour fit zu sein. Von dem her bin ich also zuversichtlich, dass ich mich bis Samstag genügend erholen kann.

Wie gut haben Sie die körperlichen Folgen Ihres üblen Sturzes überwunden?

Im Ruhezustand habe ich praktisch keine Schmerzen mehr. Allerdings spüre ich es noch, wenn ich den Arm hebe, um eine Jacke anzuziehen. Ebenso im Schlaf, wenn ich auf dieser Seite liege, stört es mich noch. Doch wirkliche Schmerzen habe ich keine mehr. Ich bin zwar nicht bei hundert Prozent, aber es geht jeden Tag besser. Wichtig war, dass ich die Tour de France fortsetzen und beenden konnte. Sonst hätte die Chance, in Tokio in Topform zu sein, nicht bestanden.

Was erwarten Sie in Japan für ein Rennen?

240 Kilometer in dieser Hitze macht es für alle brutal hart. Das Rennen wird wohl am zweitletzten Berg, also am Fuji, richtig eröffnet. Dort wird es sicher schon Attacken geben. Danach gibt es zwei Runden auf dem Circuit (Fuji International Speedway), wo wohl viele Fahrer versuchen werden, den letzten grossen Anstieg mit einem kleinen Vorsprung zu erreichen.

Und im Anstieg selber?

Der ist brutal hart, da werden die Favoriten angreifen. Es gibt dann kein Verstecken mehr, es wird ein ehrliches Rennen, in welchem nur die absolut Besten noch vorne mitkommen. Ab da ist auch möglich, dass es solo ginge. Nach dem Anstieg geht es relativ schnell zum Ziel hinunter.

Zählen Sie sich selbst auch zu den Favoriten?

Schwierig zu sagen. Ich fühle mich nach der Tour de France zwar gut, die Form ist ansteigend und hoffentlich am Samstag gar top. Aber es ist schwer voraussehbar, die olympischen Rennen sind immer sehr speziell. sda

Dein Browser ist nicht mehr aktuell. Bitte aktualisiere Deinen Ihren Browser.