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WC Bern

Die jungen Schweizer lassen aufhorchen

Höchstleistung im Freibad: Nicole Koller ist im steilsten Abschnitt zu Fuss unterwegs. Bild: Elisa Haumesser

Der Radquer-Weltcupevent in Bern bietet spektakuläre Rennen vor 5000 Zuschauern mit Siegern aus Holland und Belgien. Aus Schweizer Sicht überzeugen unter anderen Nicole Koller, Kevin Kuhn, Noemi Rüegg und Lars Sommer.

Anlässlich des Radquer-Weltcuprennens im Bern lieferten sich die Favoriten Wout van Aert und Mathieu van der Poel einen hochklassigen Vergleich. Der Holländer van der Poel, Anfang September Bronze-Gewinner an der Mountainbike-WM in Lenzerheide, wirkte einen Tick geschmeidiger als sein belgischer Rivale und setzte sich nach einer guten Rennstunde mit acht Sekunden Vorsprung durch. Für die Schweizer gestaltete sich die Aufgabe wegen der hinter den Dominatoren hohen Leistungsdichte schwierig. Am besten zu lösen vermochte sie Marcel Wildhaber; der Schwyzer belegte Rang 22. Vor Wildhaber reihten unter anderem 14 (!) Belgier ein. Er sei mit den Darbietungen zufrieden, sagte Nationaltrainer Bruno Diethelm. «Natürlich fehlt das Spitzenresultat. Aber wenn diese Strecke trocken und dadurch schnell ist, fällt das Überholen schwer. Aus dieser Optik betrachtet, haben unsere Athleten einiges herausgeholt.»

Im Rennen der Frauen fiel die Entscheidung in der letzten Runde. Marianne Vos, auf Bahn und Strasse bereits Olympiasiegerin geworden, vermochte sich von ihrer um acht Jahre jüngeren holländischen Landsfrau Annemarie Worst zu lösen. Schweizerseits war Nicole Koller für das beste Resultat besorgt, obwohl sie wegen fehlender Punkte weit hinten hatte starten müssen. Die Mountainbike-Spezialistin belegte Rang 22. In der inoffiziellen U23-Wertung jedoch – im Radquer-Weltcup führt der Weltverband UCI bei den Frauen nur die Elite-Kategorie – reihte sich die 21-Jährige aus Schmerikon hinter zwei Holländerinnen als Dritte ein. Hart und schnell sei das Rennen gewesen, erwiderte Koller auf die entsprechende Frage, im nächsten Satz strahlend auf die Atmosphäre im Freibad hinweisend. «Die Leute waren richtig laut, die Stimmung war genial!».

Sommer glänzt im Herbst

In hervorragender Verfassung präsentiert hat sich Kevin Kuhn. Der vom ehemaligen Mountainbike-Europameister Florian Vogel trainierte Zürcher beendete das U23-Rennen als Sechster. Lars Sommer wurde in der U19-Kategorie sehr guter Neunter; auf den belgischen Gewinner Witse Meeussen verlor der 16-Jährige St. Galler lediglich 15 Sekunden. Wie Nicole Koller bestritt Noemi Rüegg mangels Alternativen das Eliterennen. In der Gesamtrangliste belegte die 17-jährige Aargauerin Position 35, von den zehn angetretenen U19-Juniorinnen jedoch war Rüegg die schnellste.

Es handelte sich um den ersten Radquer-Weltcupevent auf Schweizer Boden seit 2010; registriert wurden 5000 Zuschauer. Mathieu van der Poel liess verlauten, er hoffe sehr, der Quer-Weltcup werde nach Bern zurückkehren. Die Sportart erfreut sich hierzulande nach längerer Baisse wachsender Popularität. Anfang Februar 2020 werden auf dem Flugplatz Dübendorf Weltmeisterschaften stattfinden.

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