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WC Snowshoe

Kellers Premiere, Colombos Parforceleistung

Triumph im Schlamm: Alessandra Keller kam mit den schwierigen Verhältnissen ausgezeichnet zurecht. Bild: Maxime Schmid

Alessandra Keller gewinnt in Snowshoe ihr erstes Weltcuprennen im olympischen Cross-Country. Filippo Colombo wird derweil nach einem Platten und einem Sturz Fünfter.

In Abwesenheit der französischen Topfahrerinnen, die sich auf die Heim-WM in vier Wochen in Les Gets vorbereiten, setzte sich Alessandra Keller im US-Bundesstaat West Virginia 37 Sekunden vor der Schwedin Jenny Rissveds durch. Dritte wurde die Niederländerin Anne Terpstra.

Die 26-jährige Nidwaldnerin ist die erste Schweizer Weltcupsiegerin im Cross-Country seit Jolanda Neff in La Bresse vor fast vier Jahren. Nachdem sie es vor drei Wochen als Dritte am Heimweltcup in Lenzerheide zum ersten Mal auf das Podest eines Cross-Country-Rennens geschafft und fünf Tage später in Andorra ihren ersten Sieg im Short Race gefeiert hatte, entschied sie in Snowshoe das Duell um den Tagessieg mit Rissveds dank eines Angriffs vor der Schlussrunde für sich.

„Es ist verrückt. Die Saison verläuft ohnehin schon sehr gut, und jetzt gewinne ich auch noch im Cross-Country. Dabei waren die Bedingungen sehr schwierig. Mit dem einsetzenden Regen wurde es immer rutschiger, aber es gelang mir, das Risiko stets richtig zu dosieren“, liess Keller verlauten.

Jolanda Neff vermochte im schlammigen Rennen in der dünnen Höhenluft auf rund 1500 m ü. M. nicht in den Kampf um die Podestplätze einzugreifen. Die Olympiasiegerin musste nach schnellem Beginn abreissen lassen und fiel zwischenzeitlich aus den ersten 10. Sie fing sich aber wieder und stiess noch bis auf Platz 5 vor.

Sina Frei, die zuletzt in Vallnord wie Neff krankheitsbedingt Forfait hatte erklären müssen, verzichtete auf den Übersee-Abstecher. Linda Indergand wurde durch einen positiven Corona-Test von der Reise nach Snowshoe abgehalten.

Keller war an diesem Regentag in Snowshoe bereits die zweite Schweizer Gewinnerin. Am frühen Morgen hatte Noëlle Buri das U23-Rennen für sich entschieden. Für die Emmentalerin handelt es sich wie für Keller um den ersten Weltcupsieg in ihrer Altersklasse.

Colombo in verrücktem Rennen auf Rang 5

Die Schweizer Männer reihten sich am Mountainbike-Weltcup in Snowshoe für einmal nicht ganz vorne ein. In Abwesenheit von Nino Schurter, der kurzfristig Forfait hatte erklären müssen, und Mathias Flückiger war Filippo Colombo als Fünfter in einem verrückten Rennen der beste Schweizer. Der Spanier David Valero Serrano feierte mit 33 Jahren seinen ersten Weltcupsieg vor dem Franzosen Titouan Carod und dem Italiener Luca Braidot.

Colombo wäre physisch absolut imstande gewesen, das Schlammrennen zu gewinnen. Der 24-jährige Tessiner lag zu Beginn des Rennens in Führung, fiel wegen eines platten Reifen zwischenzeitlich auf Rang 30 zurück, kämpfte sich dann aber wieder an die Spitzengruppe heran. Just als er zu Beginn der letzten Runde die Führung übernahm, warf ihn ein Sturz erneut zurück.

Auch Lars Forster und Thomas Litscher schlugen sich ausgezeichnet. Europameister Forster, dessen Saison alles andere als optimal verlaufen ist, wurde Siebter, Litscher belegte den elften Platz.

Nino Schurter machten derweil die Nachwirkungen seines Sturzes im Short Race vom Freitag zu schaffen. Die Schmerzen seien noch zu stark und die Bedingungen unter diesen Voraussetzungen zu schlecht, liess der 36-Jährige verlauten, der bei 33 Weltcupsiegen und damit einen Erfolg vor dem alleinigen Rekord steht.

Dem Bündner, der im Gesamtweltcup weiterhin führt, bleiben in dieser Saison noch zwei Gelegenheiten, um sich den Rekord zu holen. Die nächste Chance bietet sich bereits am kommenden Wochenende im kanadischen Mont-Sainte-Anne, wo er schon viermal im Weltcup und 2019 an den Weltmeisterschaften triumphiert hat.

Flückiger hatte seinen Verzicht auf die Übersee-Rennen bereits vorgängig verkündet. Der Berner erholt sich vier Wochen vor der WM in Les Gets zuhause von einer Corona-Erkrankung.

Text: Keystone-SDA

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