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Tour de Romandie

Gaudu siegt im Bergauf-Sprint, Thalmann zeigt sich

Keystone/Bott

Starker Auftritt: Roland Thalmann hat sich und das Swiss Cycling Team auf erfreuliche Weise in Szene gesetzt. Bild: Keystone

Für die französische Equipe Groupama-FDJ entwickelt sich die Tour de Romandie zur Erfolgsgeschichte. Nach dem Solosieg von Stefan Küng gewann Teamkollege David Gaudu in Romont die 3. Etappe im Bergauf-Sprint. Erfolgreich verläuft die Rundfahrt auch für das Swiss Cycling Team.

Die Entscheidung nach einem 160 km langen Rundkurs um das mittelalterliche Städtchen im Kanton Freiburg fiel im kurzen, aber giftigen Schlussanstieg. Ein kleines Spitzenfeld von noch rund 30 Fahrern war am Fuss der 1 km langen und durchschnittlich 8 Prozent steilen Rampe noch beisammen. Der Endschnelligkeit von Gaudu hatte aber niemand etwas entgegenzusetzen. Der 22-jährige Franzose verwies den Portugiesen Rui Costa und den slowenischen Leader Primoz Roglic auf die Plätze 2 und 3.

Dank seines ersten Sieges auf der World Tour und den Bonifikationen schob sich Gaudu in der Gesamtwertung an Costa vorbei. Er liegt als Zweiter nur noch sechs Sekunden hinter Vorjahressieger Roglic. Weil zum Abschluss am Sonntag in Genf noch ein Zeitfahren im Programm steht, macht sich Gaudu keine grossen Hoffnungen, die Tour de Romandie in Gelb beenden zu können. „Auf einer so flachen Strecke verliere ich auf die besten Zeitfahrer wie Roglic zwischen eineinhalb und zwei Minuten“, liess der schmächtige, nur 53 kg schwere und 1,71 m grosse Bretone verlauten.

Die Schweizer, obschon mit Roland Thalmann und Michael Albasini gleich doppelt in der Fluchtgruppe des Tages vertreten, hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Mathias Frank und Sébastien Reichenbach, die beiden einheimischen Fahrer mit Ambitionen im Gesamtklassement, verloren als 11. und 17. drei respektive sechs Sekunden auf den Sieger. Ihr Rückstand in der Gesamtwertung beträgt rund eine halbe Minute.

Thalmanns Vorstellung, Pellauds Feststellung

Das Swiss Cycling Team, auf dem Boulevard metaphorisch als „Gallier des Radsports“ bezeichnet, hat die Erwartungen bis anhin übertroffen. Täglich befindet sich mindestens ein Vertreter der Auswahl von Nationaltrainer Danilo Hondo in der Fluchtgruppe. Simon Pellaud scheint gar in der Lage zu sein, das Trikot des Bergpreisleaders bis ins Ziel nach Genf zu bringen.

Der Walliser sprach von der „besten Woche in meiner Karriere“; er hat stets ein Lächeln im Gesicht, geniesst die Rundfahrt in vollen Zügen. In der 3. Etappe konzentrierte er sich auf die Verteidigung seines Trikots. Früh ergriff er die Initiative und sammelte Punkte. Umso erstaunlicher war, dass er auch im anspruchsvollen Finale lange vorne mithielt, auf Sieger Gaudu lediglich 20 Sekunden verlor. Pellaud hat 46 Punkte auf seinem Kletterer-Konto, der Vorsprung auf den Zweitplatzierten Italiener Diego Rosa beläuft sich auf stolze 24 Zähler.

In Romont war es Roland Thalmann, welcher sich in die Fluchtgruppe begab, eine inspirierte Darbietung ablieferte und seine gute Verfassung unterstrich. In der Vorwoche hatte der Luzerner an der Tour of the Alps mit Athleten wie Vincenzo Nibali und Chris Froome mitgehalten. „Die Zuschauer erkennen uns dank der Nationalteam-Trikots sehr gut. Sie ermutigen uns, unterstützen uns, wo immer wir auftauchen. Diese Woche ist sehr aufregend, ein super Erlebnis“, hielt Simon Pellaud fest.

Bevor die 73. Ausgabe der Tour de Romandie am Sonntag mit einem Zeitfahren über 17 km in Genf enden wird, geht es am Samstag richtig in die Berge. In der 176 km langen Königsetappe von Lucens nach Torgon im Wallis sind drei Bergpreise der 1. Kategorie zu bewältigen, darunter der Jaunpass und der Col des Mosses. Der Schlussanstieg am Fuss des Skigebiets Portes du Soleil ist 11,6 km lang und kommt für Leader Primoz Roglic und seine Herausforderer im Kampf um den Gesamtsieg einem echten Formtest gleich. Aufgrund des drohenden Schneefalls ist jedoch ungewiss, ob die Etappe in geplanter Länge absolviert werden kann oder allenfalls verkürzt werden muss. Der Entscheid soll am Samstagmorgen um acht Uhr fallen.

sda
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