17 Para-Cyclerinnen und -Cycler an der WM in Glasgow

Sieben Handbiker*innen und zehn stehende Athlet*innen mit unterschiedlichen Handicaps vertreten die Schweiz an der diesjährigen WM in Glasgow. Der Grossevent vereint 13 Radsportdisziplinen an einem Ort. «Das ist grossartig. Es ist gesellschaftlich wichtig, dass wir uns in Richtung Inklusion in den Regelsport bewegen. Gerade auf der Bahn bietet sich das Nutzen von Synergien an», meint die sechsfache WM-Medaillengewinnerin 2022 Flurina Rigling. Die Bahnwettkämpfe werden zeitgleich im Sir Chris Hoy Velodrom in Glasgow ausgetragen. Um optimal auf die WM vorbereitet zu sein, hat die Zürcherin zwischen Training auf der Strasse, auf der Bahn und in der Hitzekammer gewechselt.

Bahn- und Strassen-WM vereint

Neben Flurina Rigling (WC2, Hedingen, ZH) nehmen sechs weitere stehende Fahrer*innen von PluSport an den Bahnrennen im Velodrom teil: Fabio Bernasconi (MC4, Einsiedeln SZ), Roger Bolliger (MC2, Bottenwil AG), Laurent Garnier (MC4, Grandson VD), Kaya Kern (WC4, Laufenburg AG), Franziska Matile-Dörig (WC4, Winterthur ZH) und Timothy Zemp (MC4, Zürich). Bis auf die junge Aargauerin Kaya Kern sind alle dieser Fahrer*innen im Anschluss auch beim Strassenrennen und Zeitfahren in Dumfries & Galloway am Start. Dort werden mit der Genfer Europameisterin und Weltcupsiegerin Celine van Till (WT1)  und dem Luzerner Fabiano Wey (MT1) zudem zwei Dreiradfahrer*innen um die Titel kämpfen. Auch Christian Ackermann (MB, Lenzburg AG) wird erstmals mit seinem Tandem-Piloten Dominik Büttler WM-Erfahrungen sammeln. So gross war das Para-Cycling-Team an einer WM noch nie.

Nach den PluSport-Athlet*innen werden auch sieben Handbiker*innen von Rollstuhlsport Schweiz am 6. August für die Strassenrennen nach Schottland reisen. Die Para-Cycling-Strassenrennen werden vom 9. bis 12. August in der Umgebung von Dumfries & Galloway ausgetragen, zweieinhalb Autostunden südlich von Glasgow. Am Start sind folgende Handbiker*innen: Heinz Frei (MH3, Oberbipp BE), Felix Frohofer (MH4, Russikon ZH), Benjamin Früh (MH1, Grossau ZH), Tobias Lötscher (MH4, Nottwil LU), Fabian Recher (MH4, Spiez BE), Yves Schmied (MH2, Berlens FR) und Sandra Stöckli (WH4, Jona SG).

Höhentraining zur WM-Vorbereitung

Um optimal auf die WM vorbereitet zu sein, trainieren Felix Frohofer, Fabian Recher und Sandra Stöckli zusammen mit dem Nationalcoach Michael Würmli in den drei Wochen vor der WM im österreichischen Kühtai auf über 2000 Metern. Erstmals haben sie das Höhentraining spezifisch im Hinblick auf den Grossanlass geplant, mit dem Ziel für die Paralympics-Vorbereitung noch wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Zum Höhentraining gehören das Übernachten in der Höhe, das Training auf der Strasse im Tal, Krafttraining, sowie Training auf der Rolle bei kalten und nassen Temperaturen in Kühtai.

«Es hätten auch mehr Athlet*innen teilnehmen können, aber einige haben neben dem Spitzensport noch einen Job. Es ist eine tolle Möglichkeit, die wir dank einem Projekt von Swiss Olympic nutzen können», meint der Handbike-Nationaltrainer. Die Medaillenchancen sieht er vor allem bei den Damen im Strassenrennen. Bei den Herren ginge es darum, möglichst Top 5- bzw. Top 10-Platzierungen anzupeilen. «Es wird sicher nicht einfach, denn die Leistungsdichte wird sehr hoch sein. Alle Nationen wollen für Paris 2024 möglichst viele Punkte sammeln. Das ist auch unser Ziel», berichtet Michael Würmli.

Am 13. August endet die Cycling-WM mit dem Mixed Team Relay in Glasgow. Das Para-Cycling-Team reist im Anschluss an die European Para Championships nach Rotterdam, welche vom 16. bis 20. August ausgetragen werden.

Text: Medienmitteilung Swiss Paralympic