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WM Glasgow

Die Schweiz gewinnt im Hallenradsport einen Medaillensatz

Ein Quartett schlüpft ins Regenbogentrikot: Vanessa Hotz, Flavia Schürmann, Carole Ledergerber und Stefanie Moos (von links) lassen sich als Weltmeisterinnen feiern. Bild: SIUC

An den Weltmeisterschaften in Glasgow stand die Schweiz auch im Hallenradsport im Einsatz. Über 3 Tage verteilt traten 15 Athletinnen und Athleten in 5 verschiedenen Disziplinen an. Für das Highlight war der Vierer aus Baar besorgt; Stefanie Moos, Vanessa Hotz, Flavia Schürmann und Carole Ledergerber gewannen die Goldmedaille.

Kunstrad – 1er Frauen

In der Kategorie 1er Frauen waren am Sonntag in der Qualifikation zwei Schweizerinnen am Start. Saskia Schäffler, die fünfte vom letzten Jahr konnte mit 140.45 Punkten dieses Resultat wiederholen und verpasste den Final damit nur um einen Rang. Die zweite Schweizerin, Alessa Hotz, die Bronzemedaillengewinnerin vom Vorjahr, konnte sich mit 167.86 Punkten souverän fürs Finale qualifizieren. Mit einer taktischen Reduktion der eingegebenen Schwierigkeit startete Alessa als erste in den Final der besten vier Sportlerinnen. Ihre Taktik ging insofern auf, als dass sie ihre Punktzahl im Vergleich zur Vorrunde auf 169.13 verbessern, dies reichte jedoch um drei Punkte nicht an Lorena Schneider aus Österreich vorbei, welche sich damit Bronze sichern konnte. Der Kampf um Gold war wie erwartet eine Deutschland-interne Angelegenheit, welche Ramona Dandl gegen Lara Füller letztlich für sich entscheiden konnte.

1er Männer

Beim 1er der Männer startete WM-Neuling Silas Göbelbecker am späten Freitagnachmittag in das Abenteuer WM. Mit einer soliden Kür und einer ausgefahrenen Punktzahl von 102.85 Punkten präsentierte er sich in guter Verfassung; den Wettkampf beendete er auf Platz 13.

2er Frauen

Die ersten Schweizerinnen an dieser Hallenradsport WM standen in der Kategorie 2er Frauen am Start. In der Qualifikation am Nachmittag, in welcher sowohl Larissa Tanner/ Simona Lucca als auch Sina Bäggli/ Julia Hämmerli am Start waren, war der Kampf um die vier Finalplätze von Anfang an eröffnet. Hinter Selina Marquardt/ Helen Vordermaier (GER), Rosa Kopf/ Svenja Bachmann (AUT) und Jessie Hasmüller/ Anniece Niedermayer (GER) konnten sich Sina Bäggli und Julia Hämmerli mit einer neuen Bestleistung von 117.72 als vierte für den Final am Abend qualifizieren. Die beiden Zürcherinnen Larissa Tanner und Simona Lucca verpassten mit 101.07 leider den Final.

Nach einer mehrstündigen Pause starteten Bäggli/Hämmerli als erste in den Final und konnten im Vergleich zur Vorrunde sogar noch einmal einen draufsetzen. Mit einer starken Kür und erneuter Bestleistung von 118.89 konnten sie an den in der Vorrunde drittplatzierten Deutschen vorbeiziehen und sich so die erste Schweizer Medaille an dieser Hallenradsport WM sichern.

4er offen

In der ersten Medaillenentscheidung des letzten Tages stand mit dem 4er offen gleich einer der Mitfavoriten auf den Weltmeistertitel am Start. Der Baarer 4er, bestehend aus Stefanie Moos, Vanessa Hotz, Flavia Schürmann und Carole Ledergerber, hatte nach dem knappen Verpassen der Goldmedaille im vergangenen Jahr noch eine Rechnung offen. Als zweitletzter Starter konnten die vier Schweizerinnen nach einem etwas nervösen Start ihr Kür solide zu Ende fahren und mit einer Punktzahl von 215.79 die Führung übernehmen. Als letztes in dieser Kategorie starteten die Weltmeisterinnen vom Vorjahr aus Mainz-Ebersheim. Auch ihnen gelang keine ganz saubere Darstellung und so sah es kurz vor Schluss danach aus, dass wenige Punkte um den Weltmeistertitel entscheiden würden. Doch als die Deutschen dann in einem ihrer letzten Bilder stürzten und ihre Punktzahl endgültig unter jene der Schweizerinnen fiel, war die Freude für die Schweiz grenzenlos. Zum ersten Mal seit Basel 2019 kann die Schweiz im Hallenradsport wieder einen Weltmeistertitel feiern. Im Weltmeister-4er damals übrigens dabei: Stefanie Moos und Vanessa Hotz, die nun in Glasgow zum zweiten Mal das Regenbogentrikot überstreifen durften.

Radball

Die Radballer Timon und Yannick Fröhlich setzte sich nach einer Vorrunde mit Licht und Schatten im Viertelfinal gegen die starken Deutschen überraschend mit 7:2 durch. Somit stand fest, dass von den beiden WM-Neulingspaaren aus der Schweiz und aus Tschechien, welche im Halbfinal aufeinandertrafen, eines an der ersten WM den Final erreichen würde. Die beiden Teams traten in diesem Halbfinal auf Augenhöhe auf. Letztlich waren einige Ungenauigkeiten im Spiel der Tschechen, welche Yannick Fröhlich eiskalt ausnutzen konnte, entscheidend. Mit einem Resultat von 6:3 stiess das Brüderpaar aus Altdorf gleich an seiner ersten WM bis in den Final vor. Gegner in diesem Spiel war Deutschland, welches in der Zwischenrunde Frankreich und danach den Vorrundensieger und amtierenden Weltmeister Österreich ausgeschaltet hatte – zum zweiten Mal an diesem Tag. Anders als noch im Viertelfinal konnten die Deutschen sich in diesem Spiel an die Schweizer Spielweise anpassen und Eigenfehler verhindern. In einem Spiel, das über lange Zeit ausgeglichen war, behielten André und Raphael Kopp mit 6:2 die Oberhand. Für die Fröhlich-Brüder resultierte nach einem gelungenen Steigerungslauf der Gewinn der Silbermedaille.

Text: Fiona Kern

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