SM Montreux
Kuhn zum Dritten, Premiere für Estermann

Rebekka Estermann freut sich über den Gewinn ihres ersten Meistertitels. Bild: Elisa Haumesser
In Montreux haben am Sonntag die Schweizer Meisterschaften im Radquer stattgefunden. Kevin Kuhn, Meister der Jahre 2021 und 2022, holte sich das rote Trikot mit dem weissen Kreuz zurück, während Rebekka Estermann erstmals triumphierte.
Panoramablick auf den Genfersee, die Alpen im Hintergrund, strahlender Sonnenschein: Die Schweizer Meisterschaften im Radquer wurden am Sonntag oberhalb von Montreux in zauberhafter Atmosphäre ausgetragen. Die Strecke jedoch holte die Teilnehmenden umgehend in die Realität zurück: Am Morgen vereist und rutschig und im Laufe des Tages immer schlammiger werdend, stellte sie für die Athletinnen und Athleten eine anspruchsvolle technische Herausforderung dar. Was zur Folge hatte, dass dem Publikum ein schönes Schauspiel geboten wurde.
Im Elitefeld der Männer sah sich der favorisierte Kevin Kuhn an der Spitze mit dem unweit seines Wohnorts überaus stark auftretenden Waadtländer Loris Rouiller konfrontiert. Der Zürcher Oberländer kam bei Rennhälfte zu Fall und lag vorübergehend rund 15 Sekunden hinter seinem Hauptkonkurrenten zurück. „Ich fand zu Beginn des Rennens keinen guten Rhythmus. Der Sturz hat mich wachgerüttelt“, erklärte Kuhn. „Ich konnte das Loch zu Loris schliessen. Dann spürte ich, dass er am Limit war, und es gelang mir, eine Lücke zu öffnen.“ Kevin Kuhn gewann seinen dritten nationalen Meistertitel, nachdem er in den letzten beiden Jahren Dritter und Zweiter geworden war. Luke Wiedmann komplettierte das Podest.
Bei den Frauen gewann Rebekka Estermann nach drei aufeinanderfolgenden Podestplätzen ihren ersten nationalen Titel. Als Zweite der Jahre 2022 und 2023 und als Dritte des Vorjahrs hatte sich die Luzernerin jeweils der Mountainbike-Spezialistin Alessandra Keller geschlagen geben müssen. Letztere konnte ihren Titel in diesem Jahr aufgrund einer Knieverletzung nicht verteidigen. Estermann, von vielen als Favoritin bezeichnet, realisierte einen Start-Ziel-Sieg. „Ich konnte mich gleich in der ersten Runde lösen, was es mir ermöglichte, mein eigenes Tempo zu fahren. Ich geniesse diese Bedingungen sehr und habe viel Spass gehabt“, sagte die neue Schweizer Meisterin, welche Lara Krähemann und Jana Glaus auf die Plätze 2 und 3 verwies. Letztere liess sich als U23-Meisterin feiern.
In der U23-Kategorie der Männer setzte sich Finn Treudler vor Matteo Oppizzi durch. Bei den Juniorinnen sah sich die amtierende Europameisterin Anja Grossmann mit harter Gegenwehr von Chiara Mettier konfrontiert. Letztlich setzte sich die Favoritin durch, während Lewin Iten bei den Jungen souverän reüssierte.

Kevin Kuhn – mittlerweile dreifacher Landesmeister Bild: Elisa Haumesser