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EM Grenchen

Zwei Podestplätze und ein Abschied

Grenchen 2021: Claudio Imhof, Simon Vitzthum, Valère Thiébaud und Alex Vogel (v.l.n.r) gewinnen im Vierer die Silbermedaille. Bild: Arne Mill

Vom 8. bis am 12. Februar finden die Bahn-Europameisterschaften zum dritten Mal in Grenchen statt. In diesem Beitrag blicken wir auf die zweite Austragung im Herbst 2021 zurück.

Auf Tokio folgt Grenchen – lediglich zwei Monate nach der Rückkehr von den Olympischen Spielen wird im Tissot Velodrome um EM-Medaillen gefahren. Geplant war das nicht, hätten doch die kontinentalen Titelkämpfe ursprünglich im Frühsommer in Minsk stattfinden sollen. Der Kontinentalverband UEC jedoch sah sich gezwungen, den Weissrussen die EM aufgrund der politischen Lage respektive der europäischen Sanktionen zu entziehen.

Was das Schweizer Team betrifft, hat die EM mit Olympia nicht mehr viel zu tun, kam es doch nach dem Gipfel in Japan zum Umbruch. Von jenem Sextett, welches Swiss Cycling auf der Olympiabahn repräsentierte, tritt in Grenchen einzig Valère Thiébaud in die Pedale. Das Level jedoch bleibt hoch, das Ensemble des scheidenden Nationaltrainers Daniel Gisiger und seines Nachfolgers Mickaël Bouget präsentiert sich auf dem heimischen Holzoval in sehr guter Verfassung.

Nico Selenati eröffnet die Wettkämpfe mit Rang 4 im Scratch. Alex Vogel, Valère Thiébaud, Simon Vitzthum und Claudio Imhof lassen sich im Vierer die schnellste Qualifikationszeit notieren, holen die Russen in der Hauptrunde ein und verlangen den Dänen im Final alles ab. 24 Stunden nach dem Silbermedaillengewinn sichert Imhof in der Einzelverfolgung Bronze.

Der Routinier benötigt für die 4000 Meter gut sechs Sekunden weniger als Stefan Küng sechs Jahre zuvor an gleicher Stätte bei seiner Fahrt zu Gold. Was offenbart, in welch hohem Tempo die Entwicklung im Bahnradsport voranschreitet. Im Madison reihen sich Michelle Andres und Léna Mettraux als Vierte ein; für das Frauenteam handelt es sich um eines der wertvollsten Ergebnisse des vergangenen Jahrzehnts.

Am Schlusstag des Events wird Daniel Gisiger – an seinem 67. Geburtstag – von der Bahn-Familie im Tissot Velodrome verabschiedet. 14 Jahre lang amtete der gebürtige Bieler als Trainer des Nationalteams; er hat massgeblich zur Renaissance des Schweizer Bahnradsports beigetragen.

 

Impressionen aus Grenchen

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