WM Rock Hill
Zoé Claessens gewinnt die Silbermedaille
Zoé Claessens, Alise Willoughby und Daleny Vaughn (von links). Bild: Nico van Dartel
An den BMX Racing-Weltmeisterschaften in Rock Hill (USA) sorgt Zoé Claessens aus Schweizer Sicht für das Highlight. Die Romande gewinnt wie vor zwei Jahren die Silbermedaille und verhindert den totalen Triumph der Einheimischen. Die Schweizer Männer werden unter Wert geschlagen.
Im Schweizer Sport wird beim Erstellen von Prognosen gerne eine Faustregel herangezogen, welche besagt, dass es für einen Medaillengewinn drei Athletinnen und/oder Athleten braucht, die über die Voraussetzungen verfügen, diese Medaille zu gewinnen. Das Schweizer Nationalteam im BMX Racing war exakt mit drei Trümpfen an die Weltmeisterschaften nach Rock Hill (USA) gereist – und es resultierte ein Medaillengewinn. Zoé Claessens, amtierende Europameisterin und in der laufenden Saison Gewinnerin von zwei der sechs Weltcuprennen, stiess auf souveräne Weise in den Final vor und musste sich dort einzig der nunmehr dreifachen Weltmeisterin Alise Willoughby (USA) geschlagen geben. Hinter der 23-Jährigen aus dem Kanton Waadt reihten sich mit Daleny Vaughn und Felicia Stancil weitere Amerikanerinnen ein. „Auf dieser Bahn verträgt es nicht den kleinsten Fehler, Zoé hat das fantastisch gemacht“, resümierte Nationaltrainer David Graf. Für Claessens ist es der zweite WM-Podestplatz in der Elite-Kategorie. Vor zwei Jahren hatte sie sich in Nantes (FRA) ebenfalls Silber umhängen lassen.
Derweil Nadine Aeberhard den Halbfinal erreichte, lief es dem Schweizer Männerteam nicht nach Wunsch. Simon Marquart unterlief im Achtelfinal ein kleiner Fahrfehler; der Weltmeister des Jahres 2022 schied aus. Cedric Butti, wie Marquart als Medaillenkandidat angereist, kam im Viertelfinal zu Fall; der Thurgauer blieb dabei glücklicherweise unverletzt. Für den letztjährigen U23-Weltmeister Filib Steiner war ebenfalls der Viertelfinal Endstation. Am nächsten kam der Halbfinalteilnahme Routinier Renaud Blanc; lediglich drei Hundertstel trennten den Genfer von der Runde der besten 16. Juniorin Joy Stiplovsek erreichte ebenso die Halbfinals wie Junior Alexandre Emmel und U23-Athlet Louis Kasper; für Junior Mark Lüthi war im Viertelfinal Feierabend.
„Unter dem Strich war das Glück heute nicht auf unserer Seite“, hielt Nationaltrainer Graf fest. „In unserem Sport ist der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg schmal, schon ganz kleine Fehler können verheerende Auswirkungen haben. Zoé hat es für uns herausgerissen, und die anderen haben noch Luft nach oben. Das stimmt mich für die bevorstehenden Wettkämpfe zuversichtlich.“