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Radquer-WM in der Schweiz

Wetzikon 1980: Vor 30’000 Zuschauern triumphiert ein Belgier

Kein Zweifel, wieder Zweifel – oder auch nicht. Albert Zweifel belegte nach 4 Siegen in Serie Rang 4. Bild: Archiv

Am 1./2. Februar 2020 finden in Dübendorf die 71. Radquer-Weltmeisterschaften statt. Es handelt sich um die achten globalen Titelkämpfe auf Schweizer Boden. Den fünften Teil unserer Rückblickserie widmen wir der WM 1980 in Wetzikon.

«Kein Zweifel wieder Zweifel» – die Ausgangslage vor dem WM-Start in Wetzikon liess sich in vier Worten umschreiben. Von 1976 bis 1979 hatte der Weltmeister stets Albert Zweifel geheissen. Versteht sich von selbst, dass der in engerem Sinn Einheimische an der WM 1980 als Favorit betrachtet wurde. Was indirekt auch erklärt, warum die Zuschauer in der Presse wiederholt aufgefordert worden waren, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Radquer erlebte hierzulande seine Blütezeit, Sonntag für Sonntag strömten die Zuschauer in Massen an die Veranstaltungen – insbesondere in der Hochburg Zürcher Oberland.

30000 Personen standen letztlich an der Strecke. Mit zunehmender Renndauer seien sie immer stiller geworden, hielt der Berichterstatter der Zeitung «Rad- und Motor-Sport» fest. Die Schweizer kämpften heroisch, verpassten jedoch das Podest – nicht zuletzt wegen mehrerer Stürze, wie im Videobeitrag von Archeologia dello Sport zu sehen ist. Zweifel, Peter Frischknecht und Erwin Lienhard belegten in dieser Reihenfolge die Ränge 4 bis 6, was ihnen den Triumph in der Nationenwertung bescherte. Fritz Saladin avancierte zum ersten Schweizer Amateur-Weltmeister in der Geschichte, Bernhard Woodtli gewann im erstmals ausgetragenen Juniorenrennen Bronze.

In den Medien wurde das Ende einer Epoche verkündet, der neue Weltmeister Roland Liboton als künftiger Seriensieger ausgerufen. Der Belgier sollte seinen Triumph 1982, 1983 und 1984 wiederholen, Albert Zweifel jedoch 1986 als 36-Jähriger nochmals auf den Thron zurückkehren.

Voll des Lobes war bereits erwähnter Berichterstatter über die «glänzenden und beispielhaften» Organisatoren sowie über die «höflichen und zuvorkommenden» Streckenposten. Sein Fazit: «Geklappt hat alles, sieht man von ein paar kleineren Pannen – beispielsweise das Abspielen der österreichischen anstelle der belgischen Nationalhymne – einmal ab.»

Der Hoffnungsträger der Massen am Boden: Albert Zweifel muss den Holländer Hennie Stamsnijder ziehen lassen. Bild: Archiv

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