EM Alkmaar
Viviani Europameister, Lienhard bester Schweizer
Elia Viviani ist im holländischen Alkmaar souverän Strassen-Europameister und damit Nachfolger seines italienischen Landsmanns Matteo Trentin geworden. Fabian Lienhard reihte sich als bester Schweizer auf Position 17 ein..
Elia Viviani setzte sich nach 172,6 km locker gegen seinen letzten verbliebenen Fluchtkollegen Yves Lampaert durch. Der Belgier ist bei Deceuninck-Quick Step ein Teamkollege des 30-jährigen Italieners, welcher auf die kommende Saison hin zur französischen Equipe Cofidis wechseln wird. Bronze ging mit acht Sekunden Rückstand an den deutschen Sprinter Pascal Ackermann.
Viviani, der Omnium-Olympiasieger von 2016 in Rio de Janeiro, feierte in Alkmaar bereits seinen neunten Saisonsieg. Unter anderem hatte Viviani auch schon in einer Etappe der Tour de France (in Nancy), in zwei Teilstücken der Tour de Suisse (in Arlesheim und Einsiedeln) sowie vor einer Woche beim World-Tour-Eintagesrennen in London reüssiert.
Eine erste grössere Verfolgergruppe, die vom ehemaligen Europameister Alexander Kristoff aus Norwegen gemeistert wurde, erreichte das Ziel mit 33 Sekunden Rückstand. In dieser Gruppe befanden sich mit Fabian Lienhard (17.) und Silvan Dillier (22.) auch zwei Schweizer. „Ich war mir gar nicht bewusst, dass es noch um den vierten Rang geht. Sonst hätte ich im Sprint vielleicht noch etwas mehr Risiko genommen“, liess der Zürcher Unterländer Lienhard verlauten.
Licht und Schatten
Das EM-Fazit von Männer-Nationaltrainer Marcello Albasini bewegt sich zwischen „erfreulich“ und „ärgerlich“. Ersteres gilt für den Bronzemedaillengewinn von Stefan Bissegger im U23-Zeitfahren sowie für die Leistung von Stefan Küng im Elite-Zeitfahren. Wobei Albasini in beiden Fällen auch eine ärgerliche Komponente ausmacht – in Form der minimalen Rückstände von Bissegger auf Rang 2 respektive von Küng auf Platz 3.
Zufrieden ist der Thurgauer mit der Leistung der U23-Auswahl im Strassenrennen. „Klar hätten wir gerne einen Athleten auf dem Podest gehabt. Aber wir haben zwei in den Top Ten, das ist auch nicht schlecht“, sagte Albasini, im nächsten Atemzug ergänzend, dass Nuancen über Sieg und Niederlage entschieden hätten. „Zwei drei Sekunden lang unkonzentriert – und schon bist du weg von jener Position, welche du brauchst, um im Sprint ganz vorne mitzureden.
Im Rennen der Elite hingen die Trauben sehr hoch, wussten doch zahlreiche Nationen einen World Tour-Spitzensprinter in ihren Reihen. In Anbetracht dieser Ausgangslage habe Lienhard seine Aufgabe gut gelöst, befand Albasini. sda/SC