#swisscyclingfamily | Member

Tour de Suisse

Viel Moral für Viviani, viel Präsenz für Friesecke

In der Offensive: Gian Friesecke hat seine Rollerqualitäten demonstriert. Bild: Keystone

Die 5. Etappe der Tour de Suisse ist wie erwartet zu einer Beute der Sprinter geworden. Der Italiener Elia Viviani entschied in Arlesheim den Kampf der Endschnellsten für sich und erhielt die Gewissheit, für die Tour de France bereit zu sein. Schweizerseits liess der erst 24-jährige Gian Friesecke aufhorchen.

Wie so mancher Radrennfahrer holt sich auch Elia Viviani an der Tour de Suisse den letzten Schliff für die Tour de France. Sein Sprintsieg zeigt dem 30-jährigen Norditaliener, dass er den Höhepunkt der Saison ohne Zweifel angehen kann. Nachdem er am Giro d’Italia, seinem Heimrennen und das erste grosse Ziel in dieser Saison, keinen Etappensieg errungen hatte, zweifelte er, ob er in diesem Jahr mit den Allerbesten mithalten kann.

In Arlesheim zerstreute er jegliche Zweifel und verwies den Australier Michael Matthews und den Slowaken Peter Sagan, den souveränen Sieger des Vortags, auf die nachfolgenden Plätze. Sagan verteidigte mit seinem 3. Rang immerhin das gelbe Trikot des Leaders ohne Probleme. Der erste Verfolger des dreifachen Weltmeisters in der Gesamtwertung ist neu Matthews mit einem Rückstand von zehn Sekunden.

Bester Schweizer im Tagesklassement wurde erneut Fabian Lienhard. Nach seinem 8. Rang am Montag reichte es dem Zürcher dieses Mal zu Platz 10.

Viviani, der 2016 auf der Bahn Olympiasieger in der Mehrkampf-Disziplin Omnium geworden war, sicherte sich im Kanton Baselland den 72. Profisieg auf der Strasse. Er siegte allerdings erstmals an der Schweizer Rundfahrt, wobei er erst zum zweiten Mal nach 2012 teilnimmt. Bereits zuoberst aufs Podests geschafft hat er es an der Tour de Romandie, 2017 in der 3. Etappe in Payerne.

Die Etappe war zuvor vom Sturz und dem Tour-de-Suisse-Aus von Geraint Thomas überschattet und von vier Ausreissern geprägt worden. Wie schon in den Etappen zuvor schaffte es erneut ein Vertreter des Schweizer Nationalteams in die Fluchtgruppe.

Nach Claudio Imhof, der sein Bergpreis-Leadertrikot auch am Mittwoch auf dem Weg von Münchenstein nach Einsiedeln tragen wird, und Simon Pellaud, war die Reihe dieses Mal an Gian Friesecke. Der 24-jährige Zürcher, der normalerweise für das drittstufige Team Swiss Racing Academy fährt, versuchte es gar noch alleine, nachdem das Feld in der Schlussphase immer näher gekommen war. Elf Kilometer vor dem Ziel war es dann aber auch um Friesecke geschehen.

Am Sonntag in Langnau hatte der Spanier Luis Leon Sanchez den Sprintern ein Schnippchen geschlagen. Analog dem Spanier versuchten kurz vor Arlesheim zuerst Stefan Küng, der in der Gesamtwertung als Sechster (0:25 hinter Sagan) weiterhin der bestklassierte Schweizer ist, und dann auch Mathias Frank, das Feld mit einem Antritt zu überlisten. Beide kamen jedoch nicht weg. Am Mittwoch in Einsiedeln bekommen die Sprinter und die Nicht-Bergfahrer nochmals die Gelegenheit auf einen Tagessieg. sda

Dein Browser ist nicht mehr aktuell. Bitte aktualisiere Deinen Ihren Browser.