Swiss Cycling erstellt ein Stabilisierungskonzept und bereitet sich auf die Verteilung der Bundeshilfsgelder vor

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Schweizer Sport sind beträchtlich. Rund drei Monate lang herrschte Stillstand. Mittlerweile ist der Betrieb zwar wieder angelaufen, aber Wettkämpfe lassen sich nur mit Einschränkungen durchführen, und die Austragung grösserer Events bleibt vorerst bis Ende August verboten. Vor diesem Hintergrund haben Bundesrat und Parlament ein Stabilisierungspaket in der Höhe von 95 Millionen Franken gesprochen. Zusätzliche 100 Millionen sind für 2021 veranschlagt worden, dieses Paket jedoch muss vom Parlament in der Wintersession noch bewilligt werden.

In diesem Zusammenhang hat Swiss Olympic die Fachverbände aufgefordert, für ihre Sportarten Stabilisierungskonzepte zu erstellen. Auf der Basis dieser Konzepte werden zwischen Swiss Olympic und den einzelnen Fachverbänden Leistungsvereinbarungen für das laufende Jahr definiert.

Zwei Drittel der Finanzhilfe muss für den Breitensport verwendet werden, ein Drittel ist für den Leistungssport sowie den leistungsorientierten Nachwuchssport vorgesehen. In begründeten Fällen kann (nach Absprache mit Swiss Olympic) von diesem Verteilschlüssel abgewichen werden. Im Weiteren ist auf eine ausgewogene Berücksichtigung der Geschlechter zu achten.

Von der finanziellen Unterstützung sollen laut Swiss Olympic jene Sportorganisationen profitieren, welche für die Förderung der jeweiligen Sportarten strukturrelevant sind. Strukturrelevant können folgende Institutionen sein:

• Verbände, Vereine und ähnliche Organisationen
• Institutionen/Gefässe zur Nachwuchsförderung
• Leistungszentren/Stützpunkte
• Nationale Anlässe des Breiten- und Leistungssports
• Internationale Anlässe des Breiten- und Leistungssports

Ob eine Organisation strukturrelevant ist, entscheiden die Fachverbände.

Der Fluss der Bundesgelder ist mit folgenden Rahmenbedingungen verbunden:

• Es muss ein direkter Zusammenhang zwischen dem geltend gemachten Schaden und der Covid-19-Pandemie nachgewiesen werden. Die gewährte Finanzhilfe darf den nachgewiesenen Schaden nicht übersteigen.
• Der Schaden muss das Jahr 2020 betreffen, und die gesprochenen Gelder müssen vom Begünstigten im Jahr 2020 eingesetzt werden. Das Bilden von Reserven oder die Verwendung im Jahr 2021 sind nicht erlaubt.
• Jeder Begünstigte muss gegenüber Swiss Olympic, dem Bundesamt für Sport und/oder der Eidgenössischen Finanzkontrolle jederzeit Rechenschaft über Schaden und Einsatz der erhaltenen Finanzhilfe ablegen können.
• An Athletinnen und Athleten dürfen keine Gelder ausbezahlt werden.

Swiss Cycling hat die Ausführungen von Swiss Olympic zur Kenntnis genommen und ist bestrebt, so schnell wie möglich ein Stabilisierungskonzept zu erarbeiten. Im ersten Schritt geht es darum, eine Übersicht über sämtliche Organisationen und Strukturen des «Systems Radsport Schweiz» zu erstellen. Im zweiten Schritt geht es um das Eruieren der strukturrelevanten Organisationen und der Höhe der infolge der Pandemie entstandenen Schäden. Hierbei ist nicht relevant, ob die Organisationen Mitglieder von Swiss Cycling sind oder nicht.

Gemäss der Vorgabe von Swiss Olympic muss das Konzept inklusive der jeweiligen Anträge bis spätestens am 30. September eingereicht werden, damit die Gelder ausbezahlt werden können. Swiss Cycling wird alles daransetzen, die benötigen Unterlagen früher einzureichen. Gleichzeitig räumen wir der Nachhaltigkeit der Mittelverwendung sowie der korrekten Umsetzung des Stabilisierungskonzepts höchste Priorität ein. Aufgrund der in den letzten Jahren realisierten Erfolge, der guten Nachwuchsarbeit sowie der Popularität des Velofahrens profitiert der Radsport von grossem finanziellen Support, was uns wiederum eine breitgefächerte Unterstützung der für den Radsport relevanten Strukturen ermöglicht.

Zur Eruierung der Schäden und der Verwendung allfällig zugesprochener Gelder hat Swiss Olympic eine Mustervorlage entworfen. Swiss Cycling wird die Vorlage – falls nötig mit kleinen Anpassungen – übernehmen. Das entsprechende Formular wird zu gegebener Zeit auf der Webseite von Swiss Cycling aufgeschaltet. Sobald das Formular abrufbar ist, wird dies über die Kanäle von Swiss Cycling vermeldet. In der Folge können betroffene Organisationen ihre Gesuche einreichen. Das Formular dient nach der Genehmigung durch Swiss Cycling als Vereinbarung zwischen Swiss Cycling und der strukturrelevanten Organisation.

Bei Fragen zum Stabilisierungspaket, zum Stabilisierungskonzept und dessen Umsetzung stehen wir via covid@swiss-cycling.ch gerne zur Verfügung.