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Supplemente: Was gilt es zu beachten?

Bild: Ego-Promotion

Joëlle Flück, Spezialistin für Sporternährung

Der Supplemente-Markt blüht. Immer wieder kommen neue, zuweilen Wunder versprechende Supplemente in den Handel. Doch wie finde ich mich in diesem Dschungel zurecht – und worauf muss ich bei der Auswahl eines Supplements achten?

Zu Beginn sollte ich mir überlegen, ob meine Basisernährung bzw. meine spezifische Ernährung in Bezug auf meine Sportart passt, ob ich mich gesund und ausgewogen ernähre. Ist dem nicht so, liegt enormes Potenzial brach, welches in Bezug auf die Leistungs- und Regenerationsfähigkeit genutzt werden sollte. Erst wenn alle Faktoren der Ernährung auf das Training abgestimmt sind, können Supplemente eingesetzt werden – als Ergänzungen und nicht als Ersatz für die herkömmliche Ernährung. Auch das Trainingsalter, der Trainingsumfang und die Leistungsziele spielen bei der Frage, ob ein Einsatz von Supplementen sinnvoll ist, eine Rolle. In weiteren Schritten gilt es zu überlegen, in welcher Situation ein Supplement bzw. welches Supplement eingesetzt werden soll. Welches Ziel verfolgt der Einsatz dieser Substanz? Lohnenswert sind in diesem Zusammenhang der Austausch mit einer Fachperson und das Lesen von Zusatzinformationen, die im Supplemente-Guide der Swiss Sports Nutrition Society gefunden werden können (www.ssns.ch).

In diesem Guide werden Supplemente in vier Kategorien eingeteilt. Bei den A-Supplementen handelt es sich um Ergänzungsmittel, zu denen schon sehr viele wissenschaftliche Studien durchgeführt wurden und deren Einnahme in gewissen Situationen positive Effekte auf die sportliche Leistung oder die Regenerationsfähigkeit zeigt. Bei den B-Supplementen sind zwar auch schon Studien vorhanden, die Effekte jedoch scheinen nicht immer ganz so klar zu sein. Bei den C-Supplementen wurden keine positiven Effekte in Bezug auf die sportliche Leistungsfähigkeit gefunden. Die D-Supplemente sind verbotene Substanzen oder weisen ein hohes Risiko für eine Kontamination mit verbotenen Substanzen auf.

Habe ich mich für ein A- oder ein B-Supplement entschieden, gilt es, eine korrekte, auf die jeweilige Sportart und Situation abgestimmte Anwendung mit der richtigen Dosierung zu planen. Dabei stehen nicht nur die Nebenwirkungen, Dosierungen und der Einnahmezeitpunkt im Zentrum, sondern auch das Produkt selbst und dessen Herstellung. Ganz wichtig ist: Athletinnen und Athleten – egal, ob professionell oder hobbymässig unterwegs – sind selbst verantwortlich für die Substanzen, welche in ihren Körper gelangen. Es lohnt sich, Zeit zu investieren und sich mit den Inhaltsstoffen, aber auch mit Qualität und Herkunft der Supplemente zu befassen. Nur auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass keine verbotenen oder versteckten Substanzen eingenommen werden. Dabei kann die Hilfe von Antidoping Schweiz oder der Swiss Sports Nutrition Society in Anspruch genommen werden.

Zu guter Letzt teste ich das ausgewählte Produkt in einem Training auf die Verträglichkeit. Verläuft dieser Test problemlos, steht der Anwendung in einem Trainingswettkampf nichts mehr im Weg. Verläuft dieser ebenfalls zufriedenstellend, kann ich das Produkt in wichtigen Wettkämpfen einsetzen.

Joëlle Flück

Als Leichtathletin lief Joëlle Flück, Jahrgang 1986, an den Schweizer Meisterschaften mehrfach aufs Podest. Als Wissenschaftlerin mit Doktorat in Sporternährung berät die Solothurnerin das Frauennationalteam von Swiss Cycling. Als Kolumnistin schreibt sie über Strategien rund um Kalorien.

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