Starke Schweizer, überraschende Sieger

Der Name von Sam Gaze war häufig zu lesen und zu hören, jener von Mathieu van der Poel wurde oft genannt. Zum ersten Herausforderer von Nino Schurter hat sich jedoch ein Athlet entwickelt, den kaum ein Experte so richtig auf der Rechnung gehabt haben dürfte. Gerhard Kerschbaumer realisierte in Vallnord seinen ersten Weltcupsieg, nachdem er dem Olympiasieger vor Wochenfrist in Val di Sole bis zum Schluss Paroli geboten hatte. Schurter vermochte den Rhythmus des Südtirolers nicht mitzugehen, van der Poel hingegen problemlos auf Distanz zu halten. Obwohl der Bündner seinen 30. Weltcupsieg verpasste, konnte er die Führung im Gesamtweltcup ausbauen. Vor den noch ausstehenden Rennen in Mont-Sainte-Anne (12. August) und in La Bresse (26. August) liegt er 325 Punkte vor van der Poel.

Auch Jolanda Neff sah sich mit einer Widersacherin konfrontiert, deren Präsenz auf dem obersten Treppchen einer Überraschung gleichkommt. Die Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hatte den Altersrekord für Weltcupsiege schon vor dem Rennen in der Höhenlage von Andorra gehalten. Nun liegt die Marke bei 45 Jahren und 5 Monaten. Die um 20 Jahre jüngere Neff belegte 25 Sekunden hinter der Olympiasiegerin von 2004 den zweiten Platz; die St. Gallerin ist über die ganze Saison betrachtet die konstanteste Athletin im Feld.

In der U23-Kategorie der Frauen führt der Weg zum Triumph in Lenzerheide über die amtierende Weltmeisterin. Sina Frei liess sich zum vierten Mal in Folge als Siegerin feiern, der Vorsprung auf die zweitklassierte Britin Evie Richards belief sich auf über eine Minute. Im Hinblick auf die Heim-WM dürfte die stärkste Konkurrentin aus den eigenen Reihen kommen. Es handelt sich um Alessandra Keller, welche ein Jahr älter ist als Frei, sich im Weltcup auf eigenen Wunsch bereits mit der Elite misst, am Freitag im Short Race triumphiert und damit ihren ersten Weltcupsieg realisiert hatte.

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