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WM Flandern

Sehr gut, aber nicht ganz vorne

Gute Leistung vor grosser Kulisse: Stefan Küng rollt über eine flämische Kopfsteinpflaster-Strasse. Bild: Frontalvision

Die Strassen-Weltmeisterschaften in Flandern beginnen aus Schweizer Sicht mit einer leisen Enttäuschung. Beim Sieg von Titelverteidiger Filippo Ganna im Zeitfahren verpasst Europameister Stefan Küng den angestrebten Medaillengewinn um 23 Sekunden und wird Fünfter. Stefan Bissegger belegt in seinem ersten Elite-WM-Rennen den siebten Platz.

Das hatte sich Stefan Küng anders vorgestellt. Der letztjährige WM-Dritte galt nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung im EM-Zeitfahren von Trento als einer der ersten Anwärter auf den Gewinn des WM-Titels. Obwohl der 43,3 km lange Parcours von Knokke-Heist nach Brügge auf seine herausragenden Roller-Qualitäten zugeschnitten ist, vermochte der 27-jährige Thurgauer auf den Strassen Flanderns nicht zu reüssieren.

Am Ende belief sich die Distanz zwischen Küng und dem alten wie neuen Weltmeister Filippo Ganna auf 1:06 Minuten. Beim EM-Titelgewinn vor zehn Tagen hatte der Olympia-Vierte den Italiener über die halbe Distanz noch auf Rang 2 verwiesen, auch in Tokio hatte Küng den Bahn-Olympiasieger im Zeitfahren hinter sich gelassen. Zu seiner dritten WM-Medaille nach den bronzenen Auszeichnungen 2019 im Strassenrennen und 2020 im Zeitfahren fehlten Küng in Belgien 23 Sekunden. Er habe sich eigentlich gut gefühlt, auf der zweiten Streckenhälfte jedoch Zeit verloren, hielt er sichtlich enttäuscht fest. „Platz 5 ist nicht weit weg von einer Medaille, aber heute waren andere schlicht stärker.“

Mit Wout van Aert und Remco Evenepoel auf den Rängen 2 und 3 komplettierten zwei einheimische Athleten das Podest. Van Aert lieferte sich mit Ganna ein knappes Duell um den Sieg, musste sich im Ziel aber wie im Vorjahr in Imola mit Silber begnügen. Sechs Sekunden trennten den dreifachen Etappensieger der diesjährigen Tour de France im Ziel vom WM-Titel. Auch der erst 21-jährige Evenepoel stieg nach seinem 2. Platz 2019 erneut auf das WM-Podest.

Stefan Bissegger, der zweite Schweizer Medaillenanwärter, zeigte bei seiner WM-Premiere bei der Elite eine gute Leistung. Der 23-jährige Thurgauer büsste als Siebenter knapp 20 Sekunden auf seinen Teamkollegen Küng ein. Der U23-WM-Zweite von 2019 hatte zuvor noch nie ein Zeitfahren über eine solch lange Distanz bestritten. Er habe alles gegeben und sei mit seiner Leistung zufrieden, liess Bissegger verlauten. „Heute hat es nicht gereicht für eine Medaille, aber dafür reicht es dann vielleicht das nächste Mal.“ sda/SC

Platz 7 bei der Premiere: Stefan Bissegger ist mit seinem ersten WM-Auftritt in der Elite-Kategorie zufrieden. Bild: Frontalvision

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