Tour of Hainan
Schweizer Feuerwerk in Fernost
Simon Pellaud gewinnt die Schlussetappe der Tour of Hainan. Gino Mäder belegt in der Gesamtwertung den zweiten Platz.
Der Angriff erfolgt zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel. Simon Pellaud setzt sich von seinen fünf Fluchtgefährten ab, tritt fortan im Stil eines Zeitfahrers in die Pedale. Die Reaktion der Kontrahenten erfolgt zu spät. Pellaud – der Walliser war über die neun Tage betrachtet einer der aktivsten Fahrer im Feld – gewinnt mit fünf Sekunden Vorsprung die Schlussetappe der Tour of Hainan. Aus der Perspektive des Schweizer Nationalteams handelt es sich um das Sahnehäubchen einer erstklassigen Mannschaftsleistung auf der südchinesischen Ferieninsel.
Lediglich zwei Sekunden fehlten, und das Ensemble von Nationaltrainer Danilo Hondo hätte auch in der Gesamtwertung triumphiert. Gino Mäder, der sich seit seines seines gloriosen Auftritts an der Tour de l’Avenir einer hervorragenden Verfassung erfreut und auf Hainan eine Etappe gewonnen hatte, musste sich einzig Fausto Masnada geschlagen geben. Die Entscheidung war in der zweitletzten Etappe gefallen, als der der 25-jährige Italiener den erst 21-jährigen Oberaargauer bei der Bergankunft um fünf Sekunden distanziert hatte.
«Besser hätte es kaum laufen können, die Jungs haben mir grosse Freude bereitet», liess Hondo verlauten, auch auf den Sprintspezialisten Dylan Page hinweisend, welcher drei Tage lang das Leadertrikot getragen hatte. Und Pellaud habe demonstriert, dass sich Beharrlichkeit auszahle. «Simon hatte es mehrfach vergeblich versucht, nun hat es geklappt. Die Erkenntnis ist klar: Never give up!»
Patrick Schelling – der Schweizer stand auf Hainan in Diensten seines Teams Vorarlberg – belegte im Gesamtklassement den vierten Platz.