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WC Les Gets

Schurter greift nach Absalons Rekord

Solo zum 32. Weltcupsieg: Nino Schurters Form scheint von Rennen zu Rennen besser zu werden. Bild: Armin Küstenbrück

Nino Schurter errang im französischen Les Gets seinen 32. Weltcupsieg im Cross-Country. Damit fehlt dem Olympiasieger und Weltmeister zur Egalisierung der Rekordmarke von Julien Absalon nur noch ein Vollerfolg. Bei den Frauen fuhr Jolanda Neff erneut aufs Podest.

Eine Woche nach seinem ersten Saisonsieg in der Höhe von Vallnord in Andorra gab es auch in den französischen Alpen kein Vorbeikommen an Nino Schurter. Der 33-jährige Bündner distanzierte seinen letzten Begleiter, den Südtiroler Gerhard Kerschbaumer, im Finish um vier Sekunden und baute damit die Führung in der Weltcupwertung aus. Sein Vorsprung auf den Brasilianer Henrique Avancini, der das Rennen als Dritter beendete, beträgt nun bei drei verbleibenden Rennen 235 Punkte.

Das vierte Saisonrennen entwickelte sich zu einem Ausscheidungsfahren, in dem es Schurter schaffte, das Spitzenquartett mit einer Tempoverschärfung in der zweitletzten Runde zu sprengen. Erst verlor der Tscheche Ondrej Cink den Anschluss, danach auch Avancini. Und Schurter wusste über Kerschbauemer: „Wenn er mich nicht abhängen kann, dann habe ich gute Chancen.“ Eine solche packte der Schweizer im zweitletzten Anstieg und schüttelte den WM-Zweiten von 2018 ab. Kerschbaumer sei zwar stark gewesen, aber nicht so spritzig wie er selbst, hielt Schurter fest. „In der letzten Runde habe ich deshalb alles probiert, und es ging auf.“

Am ersten Augustwochenende bekommt Schurter im italienischen Val di Sole die Chance, mit einem weiteren Erfolg mit dem Weltcup-Rekordsieger Julien Absalon gleichzuziehen. Womöglich macht ihm dann Mathieu van der Poel den Sieg wieder streitig. Der Niederländer, der entgegen seiner ursprünglichen Absichten in Les Gets antrat und am Freitag das Short-Track-Rennen für sich entschieden hatte, konnte jedoch nicht um den Sieg mitfahren. Dem Rad-Multitalent schien nach der Pause etwas der Rhythmus zu fehlen, er musste sich mit dem 16. Rang begnügen.

Ebenfalls nicht auf Touren kam der Berner Mathias Flückiger. Der Sieger des Auftaktrennens in Albstadt erwischte keinen guten Tag und wurde Neunter. Er habe „sehr schlechte Beine“ gehabt, sich kraftlos gefühlt, liess der Oberaargauer verlauten.

Nur Courtney ist schneller als Neff

Bei den Frauen wartet Jolanda Neff weiterhin auf ihren ersten Saisonsieg im Cross-Country. Die St. Gallerin klassierte sich in den französischen Alpen zum dritten Mal in diesem Jahr im 2. Rang. Sie musste sich einzig der amerikanischen Weltmeisterin Kate Courtney geschlagen geben.

Neff kam zwar fulminant aus den Startlöchern, büsste aber sogleich dafür. Als das Feld oben am Berg ankam, lag die Europameisterin an der Spitze. „Dafür musste ich bezahlen“, bekannte Neff später, als sie das Rennen Revue passieren liess.

Die Schweizerin fiel zwischenzeitlich bis auf Platz 12 zurück, ehe sie ab Rennhälfte aufdrehte und mit Ausnahme der ungefährdeten Courtney die vor ihr liegenden Konkurrentinnen einholte und gleich distanzierte. Dennoch befand Neff: „Ich bin einfach noch nicht in Topform.“ Sie sei indes froh, den Rhythmus wieder gefunden zu haben.

Sina Frei, die noch in der U23-Kategorie startberechtigt wäre und kurz nach Rennhälfte den 2. Rang belegt hatte, glänzte als zweitbeste Schweizerin im 4. Rang. Die bald 22-jährige Zürcherin egalisierte damit ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis. Nur gerade zehn Sekunden vor Frei fuhr die drittklassierte Deutsche Elisabeth Brandau über die Ziellinie. sda

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