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Tour de Romandie

Schneller Roglic, kämpferischer Pellaud

Keystone

Im Doppelpack in der Fluchtgruppe: Patrick Schelling (links) und Simon Pellaud (rechts) gehen in die Offensive. Bild: Keystone

Vorjahressieger Primoz Roglic zeigt sich an der Tour de Romandie früh in blendender Verfassung. Nach seinem 2. Platz im Prolog gewann der Slowene in La Chaux-de-Fonds im Sprint die 1. Etappe und löste seinen Landsmann Jan Tratnik im gelben Leadertrikot ab. Die Athleten des Swiss Cycling Teams boten eine inspirierte Vorstellung – allen voran Simon Pellaud.

„Ich habe heute viel gelitten, auch wenn es nicht so aussieht“, resümierte Primoz Roglic nach einem spannenden Finish, in dem er sich im Sprint eines auf 20 Fahrer geschrumpften Feldes vor dem Franzosen David Gaudu und dem Portugiesen Rui Costa durchgesetzt hatte. Tags zuvor hatten ihm im Prolog lediglich 39 Hundertstel zum Sieg gefehlt. Der 29-Jährige vom Team Jumbo-Visma, in seiner Jugend erfolgreicher Skispringer, unterstrich damit seine Ambitionen auf den neuerlichen Gesamtsieg in der Romandie. Danach hat er den Giro d’Italia und die Tour de France im Visier. Die Frankreich-Rundfahrt beendete er im letzten Jahr als Vierter.

Im Gesamtklassement liegt Roglic neu zehn Sekunden vor dem dreifachen Tour-de-Suisse-Sieger Rui Costa. Dahinter folgen Gaudu (0:12 zurück) und der Waliser Geraint Thomas (0:13). Der letztjährige Gewinner der Tour de France zeigte sich in der Schlussphase mehrmals in der Offensive, blieb im Sprint jedoch chancenlos und wurde 20. Jan Tratnik, überraschender Sieger des Prologs, konnte nicht in den Kampf um den Tagessieg eingreifen. Der Slowene verlor bereits rund 30 km vor dem Ziel den Anschluss ans Feld und büsste letztlich über acht Minuten auf den Tagessieger ein.

Aus Schweizer Sicht fiel das Fazit des zweiten Renntages zwiespältig aus. Michael Albasini, Stefan Küng und Silvan Dillier hatten sich in der Klassiker-ähnlichen Etappe mit vielen Anstiegen und Abfahrten berechtigte Chancen auf den Sieg ausgerechnet. Doch im Finish konnte keiner aus dem Trio mit den Besten mithalten. Besser machten es der Unterwalliser Sébastien Reichenbach und der Luzerner Mathias Frank. Die Team-Captains von Groupama-FDJ und AG2R schlossen die Etappe zeitgleich mit dem Sieger im 16. und 18. Rang ab.

Erfreulich in Erscheinung trat das mit einer Wildcard ausgestattete Swiss Cycling Team. Es hatte mit Simon Pellaud und Patrick Schelling gleich zwei Fahrer in der ursprünglich 13-köpfigen Ausreissergruppe, die sich kurz nach dem Start in Neuenburg abgesetzt hatte. Während Schelling an seinem 29. Geburtstag leer ausging, gewann Pellaud drei von fünf Bergwertungen und sicherte sich damit das Trikot des besten Bergfahrers. „Ich bedaure nur eines: dass unsere Flucht nicht weitergehen konnte“, sagte der Romand, der auch die Auszeichnung für den aktivsten Fahrer des Tages erhielt.

Die 2. Etappe vom Donnerstag führt über 174,4 km von Le Locle an den Genfersee nach Morges. Das Teilstück dürfte aufgrund des eher flachen Profils eine Angelegenheit für die Sprinter werden.

sda
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