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EM Glasgow

Premiere für Lars Forster

Die Schweizer Mountainbiker glänzen an den Europameisterschaften in Glasgow auch ohne Nino Schurter. Nach Jolanda Neffs Triumph am Vormittag gewinnt Lars Forster seinen ersten wichtigen internationalen Titel.

In Abwesenheit von knapp der Hälfte der Top 20 aus der Weltrangliste setzte sich Lars Forster 24 Sekunden vor dem Italiener Luca Braidot und 35 Sekunden vor dem Spanier David Valero durch. Der 25-jährige St. Galler übernimmt das Trikot des Europameisters von Florian Vogel, der die Titelverteidigung als Elfter deutlich verpasste.

Knapp neben dem Podest klassierten sich Lukas Flückiger und Reto Indergand auf den Plätzen 4 und 5. Indergand entschied damit das Schweizer Stechen um das letzte WM-Ticket mit Nicola Rohrbach für sich. Rohrbach war bis Rennmitte ebenfalls ganz vorne mitgefahren, fiel dann aber durch einen Sturz zurück und wurde Zwölfter. Andri Frischknecht als 14. rundete das starke Schweizer Teamergebnis ab, das ohne das Rennpech von Thomas Litscher gar noch besser ausgefallen wäre. Litscher erreichte das Ziel nach zwei platten Reifen auf Platz 36.

Zunächst war nicht offensichtlich gewesen, wer sich aus dem Schweizer Septett, dem klar stärksten Team im Feld, hervortun würde. Die Schweizer diktierten das Geschehen vom Start weg. Wechselweise legten sie ein Tempo vor, dem die vermeintlichen Favoriten auf Dauer nicht folgen konnten.

Mathieu van der Poel, in Abwesenheit von Nino Schurter meistgenannter Gold-Anwärter, gehörte zu den Geschlagenen. Der Niederländer, auf dessen Stärken die temporeiche, technisch nicht allzu anspruchsvolle Strecke zugeschnitten gewesen wäre, verlor früh den Anschuss und gab auf. Auch der Tscheche Jaroslav Kulhavy (42.) hatte mit der Entscheidung nichts zu tun.

Während die Favoriten schwächelten, erwischte Forster seinen grossen Tag. „Ich fühlte mich schon am Morgen so gut wie lange nicht mehr“, hielt er im Ziel fest. Das Gefühl bestätigte sich mit Rennbeginn: „Schon auf den ersten zehn Metern spürte ich, dass das mein Tag werden kann.“ Seinen letzten Begleiter Braidot distanzierte er mit einem Angriff auf der Schlussrunde deutlich.

Der EM-Titel einen Monat vor der Heim-WM auf der Lenzerheide ist Forsters bislang grösster Erfolg. Sein Potenzial ist bekannt. Der 25-Jährige gehörte auf Nachwuchsebene zu den Besten, klassierte sich im Weltcup schon einige Male in Podestnähe, Ende Mai als Vierter in Nove Mesto. Sein Aufstieg bei der Elite wurde aber nach den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien durch zwei Verletzungen gebremst. Zuerst stoppte ihn eine Knieverletzung, die vom Olympiarennen herrührte, danach der Bruch eines Handwurzelknochens.

sda
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