Swiss Cycling
Personeller Wechsel an der Spitze des Bahn-Nationalteams
Bild: Arne Mill
Swiss Cycling trennt sich von Bahn-Nationaltrainer Mickaël Bouget. An den Weltmeisterschaften von Anfang August in Glasgow wird die Landesauswahl von den bisherigen Assistenztrainern Tristan Marguet und Julien Bossens betreut.
Rund einen Monat vor Beginn der ersten kombinierten Radsport-Weltmeisterschaften in Glasgow kommt es an der Spitze des Bahn-Nationalteams zu einem Wechsel. Cheftrainer Mickaël Bouget wird von Swiss Cycling freigestellt, die bisherigen Assistenten Tristan Marguet und Julien Bossens übernehmen interimistisch die Verantwortung. Der Unterwalliser Marguet und der Freiburger Bossens werden die Equipe an den Titelkämpfen (3. bis am 13. August) in Schottland betreuen.
Hinter der Massnahme verbirgt sich der Umstand, wonach Bouget die Athletinnen und Athleten nicht mehr in jenem Mass erreicht, welches für das Erbringen von Höchstleistungen erforderlich ist; es fehlt die nötige Vertrauensbasis zwischen Cheftrainer und Team. «Mickaël hat sehr viel zur Entwicklung im Schweizer Bahnradsport beigetragen», sagt Leistungssportchef Patrick Müller. In den letzten Monaten jedoch sei in Gesprächen mit allen Beteiligten immer deutlicher zutage getreten, dass sich die Ziele in der gegenwärtigen Konstellation kaum erreichen lassen würden. «Der Bahnsport ist für Swiss Cycling sehr wichtig, die Qualifikation für Paris 2024 stellt eine grosse Herausforderung dar. Chancen auf eine Olympiateilnahme haben wir nur dann, wenn wir Voraussetzungen schaffen, unter denen unsere Athletinnen und Athleten 100 Prozent ihres Leistungsvermögens abrufen können.»
Von Sommer 2018 bis Herbst 2021 war Bouget gemeinsam mit Daniel Gisiger für das Männer-Nationalteam verantwortlich gewesen. Von Herbst 2021 bis zur im Sommer 2022 erfolgten Zusammenlegung des Männer- und des Frauenteams trug er die Verantwortung für die Männer-Equipe allein; danach amtete er als Chef der gemischten Auswahl. Swiss Cycling bedankt sich bei Mickaël Bouget für sein Engagement und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.
Das Frauenvierer-Projekt wird zurückgestellt
In Anbetracht des aktuellen Potenzials in Relation zur Konkurrenz respektive der kurzfristigen Perspektiven hat Swiss Cycling entschieden, das Frauenvierer-Projekt zurückzustellen. Im Fokus steht ab sofort der Aufbau einer Equipe, deren Ziel es sein wird, sich für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles zu qualifizieren. Im Hinblick auf die Sommerspiele in Paris wird die Qualifikation des Frauenteams über die Massenstartdisziplinen Madison und Omnium angestrebt.