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Nikita Ducarroz

Olympia geschafft – doch was kommt nun?

Die olympischen Spiele sind der Traum aller Athletinnen und Athleten. Jahrelanges Training, Blut, Schweiss und Tränen – es wird extrem viel investiert, um am Tag X die absolute Bestleistung abliefern zu können. Doch was kommt nach dem grossen Traum?
Nikita Ducarroz über die Zeit nach Tokio.

Das Feuerwerk beschliesst das Ende der Spiele. Die olympische Flamme ist aus, tausende Athleten packen ihre Koffer und begeben sich auf den Heimweg. Mit im Gepäck eine Vielzahl an kostbaren Erfahrungen, Eindrücken, Begegnungen und vielleicht sogar ein Stück Edelmetall. Der olympische Gedanke ist allen gemein, wie es jedoch für die oder den Einzelnen weitergehen wird, könnte kaum unterschiedlicher sein.

Es ist speziell, für etwas so hart gearbeitet zu haben, und dann ist es einfach vorbei.

Überwältigt, stolz und mit einer frischen Ladung Selbstvertrauen ausgestattet: Das ist Nikita Ducarroz, die sich bei der Olympia-Premiere der Disziplin BMX Freestyle die Bronzemedaille um den Hals hängen lassen durfte. So rückte sie nicht nur sich, sondern auch eine hierzulande kaum bekannte Sportart ins Scheinwerferlicht. Letztere entwickle sich in hohem Tempo weiter, daher werde die Qualifikation für Paris 2024 schwieriger als jene für Tokio, hält sie fest. «Paris ist aber definitiv mein Ziel!», versichert die WM-Zweite, sogleich ergänzend, dass ein geglückter Lauf für sie gefühlsmässig fast mehr Wert sei als ein Medaillengewinn.

Der Umgang mit dem Rummel in Tokio war für die junge Athletin nicht einfach. Die 24 Stunden nach dem Medaillengewinn seien komplett surreal gewesen: Zahlreiche Medientermine, kaum eine Stunde Schlaf, ein früher Rückflug in die Schweiz und eine Achterbahn der Emotionen machten es Ducarroz schwer, zu realisieren, was geschehen war. «Erst als ich mit den anderen Medaillengewinnern im Flugzeug sass und wir nach der Landung durch einen Spezialausgang in die prallgefüllte Ankunftshalle eskortiert wurden, begann ich zu verstehen, was ich erreicht hatte».

Die Wochen nach der Rückkehr in die Schweiz verliefen harzig. Ducarroz bekundete Mühe, sich auf das Training zu fokussieren und entschied, eine Pause einzulegen. «Es ist speziell, für etwas so hart gearbeitet zu haben, und dann ist es einfach vorbei. Plötzlich sind die Aufregung und das Adrenalin weg, und du fragst dich einfach, was tue ich denn jetzt?». Die Pause wirkte Wunder: «Es tat mir sehr gut; ich konnte die Zeit mit meiner Familie richtig geniessen.» Nun sei sie wieder motiviert, ins Training und in ihren Alltag zurückzukehren. Wettkämpfe werden derzeit kaum durchgeführt, doch das stört sie nicht. Sie hat klare Ziele. Und viel Selbstvertrauen.

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