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Mathias Flückiger

Olympia geschafft – doch was kommt nun?

Die Wochen nach dem Gewinn der Silbermedaille waren nicht nur einfach für Mathias Flückiger. Bild: SWpix.com

Die olympischen Spiele sind der Traum aller Athletinnen und Athleten. Jahrelanges Training, Blut, Schweiss und Tränen – es wird extrem viel investiert, um am Tag X die absolute Bestleistung abliefern zu können. Doch was kommt nach dem grossen Traum? Swiss Cycling hat nachgefragt.

Das Feuerwerk beschliesst das Ende der Spiele. Die olympische Flamme ist aus, tausende Athleten packen ihre Koffer und begeben sich auf den Heimweg. Mit im Gepäck eine Vielzahl an kostbaren Erfahrungen, Eindrücken, Begegnungen und vielleicht sogar ein Stück Edelmetall. Der olympische Gedanke ist allen gemein, wie es jedoch für die oder den Einzelnen weitergehen wird, könnte kaum unterschiedlicher sein.

Nachdem er in Rio Platz 6 belegt hatte, war das Ziel für Mathias Flückiger in Tokio klar: Gold. Letztlich wurde es Silber, worüber der Berner zuerst nicht glücklich war: «Ich machte im Rennen ein paar Fehler, und auf diesem Niveau zahlst du sofort dafür. Rückblickend bin ich mit meiner Entwicklung in den letzten Jahren aber sehr zufrieden.» Nach der Rückkehr in die Schweiz plante der 32-Jährige ein paar ruhige Tage ein, um Körper und Seele Zeit zu geben, sich von den intensiven Monaten zu erholen.  

Während dreier Wochen war er permanent müde und fühlte sich schlecht. «Ich hatte immer nur bis zum Olympiarennen am 26. Juli geplant, weil ich weder Gedanken noch Energie verschwenden wollte. Nach Tokio war ich leer und hatte nicht wirklich ein Ziel, für welches ich mich motivieren konnte», sagt Flückiger rückblickend. Kurzzeitig bangte er gar um seine Gesundheit, machte Bluttests und liess sich untersuchen. «Körperlich war alles in Ordnung, es war einfach mental.» Mit Rang 2 an der WM rund vier Wochen nach Olympia demonstrierte er, wie stark er auch mit suboptimaler Vorbereitung ist.  

Seine Fähigkeiten erwarb er sich in den vergangenen Jahren auch in Strassenrennen: »Die Strasse reizte mich immer; es macht mir Spass. Zudem hilft mir die Belastung in der Vorbereitung auf die Mountainbikerennen.» Einen Wechsel auf die Strasse könne er sich aber nicht vorstellen, zu schwierig sei es, eine richtige Balance zwischen Strasse und Mountainbike zu finden. Voller Fokus also auf seine Ziele, an denen er mehrmals knapp vorbeigeschrammt ist. «Olympia-Gold und der WM-Titel stehen ganz oben auf meiner Liste. Ich habe viel gelernt und weiss, welche Fehler ich eliminieren muss, damit es aufgehen wird. Ich bin hungriger und motivierter denn je», hält der dreimalige WM-Silber-Gewinner fest. 

«Ich habe viel gelernt und weiss, welche Fehler ich eliminieren muss, damit es aufgehen wird. Ich bin hungriger und motivierter denn je.»

Mathias Flückiger
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