Noemi Rüegg: «Wenn man locker ist, dann kommt der Erfolg von alleine»

In wenigen Tagen repräsentierst du die Schweiz an den Olympischen Spielen. Wie fühlt es sich an, eine von nur 128 Schweizerinnen und Schweizern in Paris zu sein?

Es ist sehr speziell und erfüllt mich mit grossem Stolz und Dankbarkeit. Die harte Arbeit in den letzten Jahren hat sich ausbezahlt und nun kommt der Lohn dafür. Swiss Cycling hat sich das Maximum von vier Quotenplätzen gesichert. Das zeigt, wie stark sich der Frauen-Strassensport in der Schweiz entwickelt. Ich freue mich sehr über diese Entwicklung.

Wie laufen die Vorbereitungen für Paris?

Die Vorbereitungen laufen sehr gut und ich konnte in den letzten Wochen gut zuhause trainieren. Ich habe grundsätzlich alles so gemacht, wie ich es bisher vor Grossanlässen machte, weil es für mich immer gut funktioniert hat. Zusätzlich zum Training habe ich wegen der zu erwartenden Hitze noch ein Hitzetraining eingebaut.

Was sind deine Ziele für Paris?

Zuerst möchte ich auf jeden Fall das ganze Olympia-Erlebnis geniessen. Das Strassenrennen wird sehr offen und taktisch sein, darum wird es spannend werden. Wir haben im Schweizer Team verschiedene gute Karten und werden diese auch ausspielen. Der technische Stadtkurs liegt mir, darum würde ich gerne bis am Schluss dabei sein und meinen guten Sprint auspacken.

Nach Olympia startest du direkt an der Tour de France Femmes. Was würdest du lieber gewinnen, Olympia-Gold oder die Tour de France?

Ich bin nicht für Gesamtklassemente geboren, darum würde ich klar Olympia-Gold wählen. 😉

Was würdest du jungen Athletinnen mit dem grossen Olympia-Traum mit auf den Weg geben?

Probiert es zu geniessen und versucht, jeden Tag das Beste herauszuholen. Denkt nicht zu fest darüber nach, was morgen passiert. Geniesst den Prozess, das Reisen, die Rennen und die tollen Menschen, die man kennenlernt. Wenn man locker ist, dann kommt der Erfolg von alleine.