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EM Apeldoorn

Nicht erfolgreicher, aber schneller

Claudio Imhof ist der Omnium-Spezialist des Schweizer Nationalteams. Kernziel ist die Sicherung des Quotenplatzes für Tokio 2020. Bild: Guy Swarbrick

Mit den Europameisterschaften in Apeldoorn in der Niederlande beginnt diese Woche die internationale Saison der besten Bahnradfahrer. Die Schweizer streben erneut eine Olympia-Teilnahme primär mit dem Bahnvierer an. Die Aussichten stehen gut.

2015, im Herbst vor dem Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, erlebte der Schweizer Bahnradsport nach Jahren der Baisse einen Höhepunkt. An der Heim-EM auf der neuen Bahn in Grenchen freuten sich die Fans über vier Medaillen.

Unter anderen feierte Stefan Küng in der (nicht olympischen) Einzelverfolgung mit neuem Schweizer Rekord souverän den Titel, in der Mannschaftsverfolgung, der „Königsdisziplin“ der Sportart, gewannen die Schweizer Silber hinter Grossbritannien. Gar eine Olympia-Medaille traute man den Schweizern im Vierer in der Folge zu. In Rio folgte jedoch die Enttäuschung. Ohne den verletzten Küng blieb der Schweiz beim wichtigsten Auftritt nur der 7. Rang.

Vier Jahre später steht wieder eine EM und wieder eine Olympia-Saison im Programm. Und erneut peilt der Vierer, das Aushängeschild von Swiss Cycling auf der Bahn, eine Olympia-Teilnahme an. Angewiesen ist die Mannschaft nicht mehr wie vor vier Jahren auf eine „Lokomotive“ wie Küng. Die Breite der Equipe gilt mittlerweile als Stärke der Schweizer, in unterschiedlicher Formation sind Topzeiten möglich.

Leistungsmässig hat der aktuelle Vierer die Mannschaft von 2015 längst überholt. Vor einem Jahr gab es an der EM in Glasgow wieder Silber, an den Europa-Spielen diesen Sommer in Minsk sicherten sich die Schweizer die Bronzemedaille. Beide Male fuhren sie Landesrekord, der mittlerweile bei 3:54,210 liegt.

Die internationale Konkurrenz schlief in den letzten Jahren jedoch auch nicht. Obwohl er im Vergleich zu Grenchen 2015 rund 2,5 Sekunden schneller fährt, ist der Schweizer Vierer im internationalen Vergleich etwa gleich stark einzustufen wie vor vier Jahren.

In Tokio werden nur die besten acht Equipen teilnehmen können. Derzeit belegt die Schweiz im Qualifikationsranking den 9. Rang, muss sich folglich noch steigern und ist an der EM, an den Weltcup-Rennen und der WM im Frühling entsprechend auf gute Resultate angewiesen. „Es wird hart, ist aber zu schaffen“, sagt der langjährige Nationaltrainer Daniel Gisiger mit Zuversicht.

Küng fährt mittlerweile erfolgreich auf der Strasse (WM-Bronze Ende September), als Teamleader abgelöst hat ihn Claudio Imhof. Der 29-Jährige, in Rio noch nicht Teil des Vierers, wurde diesen Sommer einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als er an der Tour de Suisse als Mitglied des Schweizer Nationalteams fast die ganze Woche das Trikot des Bergpreisleaders trug.

Auf der Bahn gehört Imhof seit Jahren zur Nationalmannschaft. Der Thurgauer fährt in der Einzelverfolgung mittlerweile gar deutlich schneller als einst Küng. Vor zehn Tagen senkte er an den „Drei Tagen von Aigle“ Küngs Bestmarke über die 4000 Meter – unbemerkt von der Öffentlichkeit und ohne spezifische Vorbereitung – um rund 1,8 Sekunden auf 4:13,182.

Imhof möchte in Tokio nicht nur mit der Mannschaft, sondern auch im Omnium antreten. In Apeldoorn konzentriert sich der Ostschweizer daher auf Einsätze in der Mannschaftsverfolgung und im Omnium. Auch im Madison – das Zweier-Mannschaftsfahren kehrt nach zwölf Jahren ins Olympia-Programm zurück – strebt die Schweiz einen Quotenplatz an. Schwieriger dürften es die Frauen haben, sie hoffen auf ein Olympia-Ticket im Madison und im Omnium. sda

Programm

Mittwoch 16.10.
16h31 Team Pursuit (Quali) – men Bissegger, Imhof, Schir, Thiébaud, Thièry
19h24 Scratch (Final) – women Seitz LIVE Eurosport 2
19h42 Elimination (Final) – men Froidevaux or Rüegg LIVE Eurosport 2
20h46 Team Pursuit (1st) – men Bissegger, Imhof, Schir, Thiébaud, Thièry LIVE Eurosport 2
Donnerstag 17.10.
19h32 Scratch (Final) – men Froidevaux or Rüegg LIVE Eurosport 2
20h27 Elimination (Final) – women Waldis LIVE Eurosport 2
21h26 Team Pursuit (Final) – men Bissegger, Imhof, Schir, Thiébaud, Thièry LIVE Eurosport 2
Freitag 18.10.
13h30 Omnium (Quali) – women Seitz
14h00 Omnium (Quali) – men Imhof
14h40 Omnium I Scratch – women Seitz
14h55 Omnium I Scratch – men Imhof
15h10 Individual Pursuit (Quali) – women Mettraux, Waldis
16h14 Omnium II Tempo Race – women Seitz
16h29 Omnium II Tempo Race – men Imhof
18h16 Omnium III Elimination – women Seitz LIVE Eurosport 2
18h50 Omnium III Elimination – men Imhof LIVE Eurosport 2
19h53 Omnium IV Points Race – women Seitz LIVE Eurosport 2
20h47 Omnium IV Points Race – men Imhof LIVE Eurosport 2
Samstag 19.10.
15h36 Individual Pursuit (Quali) – men Bissegger, Thiébaud
19h18 Individual Pursuit (Final) – men Bissegger, Thiébaud LIVE Eurosport 2
19h33 Points Race (Final) – women Mettraux LIVE Eurosport 2
20h26 Points Race (Final) – men Thièry LIVE Eurosport 2
Sonntag 20.10.
10h30 Madison (Quali) – women Seitz, Waldis
11h10 Madison (Quali) – men Froidevaux, Schir
15h02 Madison (Final) – women Seitz, Waldis LIVE Eurosport 2
15h47 Madison (Final) – men Froidevaux, Schir LIVE Eurosport 2

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