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WC Mont Sainte-Anne

Neff triumphiert, Colombo erstmals auf dem Podest

Sieg auf der Lieblingsstrecke: Auf Weltcupebene bleibt Jolanda Neff in Mont Sainte-Anne ungeschlagen. Bild: Francisco Bandin

Olympiasiegerin Jolanda Neff realisiert in Mont Sainte-Anne ihren ersten Cross-Country-Weltcupsieg seit fast vier Jahren. Filippo Colombo fährt als Zweiter erstmals auf das Weltcuppodest, und der angeschlagene Nino Schurter baut die Führung in der Gesamtwertung aus.

Jolanda Neff setzte sich bei wechselnd starkem Regen in der zweiten von fünf Runden ab und zog unwiderstehlich davon. Im Ziel hatte Neff fast eine Minute Vorsprung auf die zweitplatzierte Österreicherin Mona Mitterwallner. Zwischen ihrem 12. und dem 13. Weltcupsieg liegen fast vier Jahre. Letztmals hatte sie im September 2018 in La Bresse gewonnen.

Zweitbeste Schweizerin war Alessandra Keller auf dem 5. Platz. Die 26-jährige Ostschweizerin verkürzte ihren Rückstand im Gesamt-Weltcup vor dem Finale im Val di Sole auf 88 Punkte, da die Leaderin Anne Terpstra nur Siebte und die zweitplatzierte Rebecca McConnell sogar nur Neunzehnte wurde. Vorher stehen aber noch die EM in zwei und die WM in drei Wochen an.

Dafür holte Jolanda Neff beim Mountainbike-Klassiker in der frankokanadischen Provinz Québec, der sowieso ihr Lieblingsrennen ist, viel Selbstvertrauen. Im Weltcup wurde sie auf dieser Strecke noch gar nie bezwungen, am Freitag gewann sie auch das Short-Race. An der WM 2019 holte sie hinter der diesmal fehlenden Französin Pauline Ferrand-Prévot die Silbermedaille. Auch diesmal spielte sie ihre stupenden technischen Fähigkeiten auf dem anspruchsvollen Parcours voll aus.

„Es ist unglaublich cool“, freute sich Neff im Siegerinterview. „Auch wenn es dazwischen wahnsinnig geregnet hat und sehr rutschig wurde, hat es viel Spass gemacht.“ Das schwierige Terrain sei ihr entgegengekommen. „Nun habe ich mega viel Zuversicht für die EM und die WM.“

Auch bei den Männern gab es einen Schweizer Podestplatz. Der Tessiner Filippo Colombo belegte hinter dem überlegenen Franzosen Titouan Carod, der seinen ersten Weltcup-Sieg feierte, den 2. Platz. Für Colombo war es nach drei fünften Rängen der erste Podestplatz im olympischen Cross-Country.

Ein starkes Rennen zeigte auch Nino Schurter. Trotz einer schmerzhaften Rippenprellung fuhr der Weltmeister auf Rang 6. Nachdem der Bündner das Rennen vom letzten Sonntag in den USA auslassen musste, strebte er mit seinem Start eigentlich bestenfalls Schadensbegrenzung an. Stattdessen baute er seine Führung im Gesamt-Weltcup sogar aus.

Balanche bleibt vorne

Camille Balanche behält im Mountainbike-Downhill-Weltcup die Nase vorne, obwohl sie am zweitletzten Rennen in Mont Saint-Anne nach einem schweren Trainingssturz nicht starten konnte.

Die Neuenburgerin, Weltmeisterin 2020, hatte sich letzte Woche im Training in Mont Saint-Anne das Schlüsselbein gebrochen. Sie muss damit rechnen, auch den Weltcup-Final am 4. September in Val di Sole zu verpassen. Mit drei Siegen und drei weiteren Podestplätzen in sechs Rennen dominierte Balanche bis zu ihrem Trainingssturz die Saison.

Im Rennen in Kanada schaffte es Balanches erste Verfolgerin, die Französin Myriam Nicole, aber bloss auf Platz 13. Der Sieg ging an die Österreicherin Valentina Höll, die sich mit 250 gewonnenen Punkten neu auf den zweiten Gesamtplatz verbesserte. Höll liegt vor dem Final 119 Punkte hinter Balanche zurück; Myriam Nicole fehlen 180 Zähler zu Balanche.

Maximal kann eine Fahrerin Anfang September 250 Punkte holen, wenn sie sowohl die Qualifikation (50 Punkte) wie das Rennen (200 Punkte) für sich entscheidet.

Text: Keystone-SDA

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