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SM Marathon

Marathon-Gold für Flückiger & Lüthi

Im zweitletzten Rennen seiner Karriere sichert sich Lukas Flückiger vor Marc Stutzmann (links) und Martin Fanger (rechts) den Schweizer Meistertitel. Bild: IBR Einsiedeln

Mit einem trockenen Antritt in der letzten Steigung distanziert Lukas Flückiger seine beiden letzten Verfolger und holt sich den Bikemarathon-Schweizermeistertitel vor Marc Stutzmann und Titelverteidiger Martin Fanger. Bei den Frauen fährt Ariane Lüthi mit fast zehn Minuten Vorsprung auf Janina Wüst bereits zum fünften Mal als Schweizer Meisterin ins Ziel. Dritte wird Jacqueline Schneebeli.

In der Abfahrt nach Sternenegg erwischte es jedoch den führenden Urs Huber mit einen Reifendefekt am Vorderrad. Der fünfmalige Schweizer Meister und Mitfavorit büsste bis auf die Ibergeregg fünf Minuten ein und wurde damit um den Titelkampf gebracht. Die Entscheidung fiel erst in der kurzen Steigung zum Freiherrenberg, in der Lukas Flückiger am meisten Reserven freisetzen konnte.

Der Oberaargauer war sichtlich gerührt, als er als Sieger feststand: «Im vorletzten Rennen meiner Radsportkarriere schaffe ich nochmals einen Schweizermeistertitel. Das berührt mich, denn ich fahre mega gerne Velo, muss aber aus beruflichen Gründen aufhören. Ich habe im Januar ein Fahrradgeschäft übernommen, das sehr gut läuft.» Während des gesamten Rennens habe er sich super gefühlt und geahnt, dass der Titel drinliegen könnte, erklärte Flückiger, der zum ersten Mal am Iron Bike Race gestartet war. Im Radquer wurde der 37-jährige Ochlenberger bereits zwei Mal Landesmeister. In sechs Tagen will er nun noch zur Marathon-WM auf der Insel Elba starten. «Gewinne ich auch da den Titel, hänge ich vielleicht noch eine Saison an», stellte Flückiger augenzwinkernd in Aussicht.

Der zweitplatzierte Marc Stutzmann sagte: «Die letzte Abfahrt machte den Unterschied. Lukas (Flückiger) ist noch ein bisschen mehr Risiko eingegangen und war deshalb vorne. Für mich schwingt eine leise Enttäuschung mit, denn auch ich wollte gewinnen.»

Martin Fanger war angetreten, um den Titel zu verteidigen. Er sagte: «In den letzten Steigungen merkte ich, dass Lukas und Marc mehr Punch hatten als ich. Ich habe alles gegeben, doch es reichte nicht ganz für den Sieg. Mit Bronze muss ich deshalb zufrieden sein.»

Favoritin Ariane Lüthi setzt sich souverän durch

Ein einsames Rennen fuhr Ariane Lüthi, die bereits den fünften Titelgewinn feiern konnte. «Schweizer Meisterschaften locken stets Fahrerinnen, die man nicht kennt und die deshalb schwierig einzuschätzen sind. Diesmal war es Janina Wüst, die mich vor allem mit ihren fahrtechnischen Fähigkeiten bergab überrascht hat. Sie liess es laufen und war unheimlich schnell.» Letztlich sei der Titelkampf jedoch bergauf entschieden worden. Sie freue sich nun, dass sie wieder im Trikot der Schweizermeisterin fahren könne und blicke mit Spannung der WM auf Elba entgegen.

Die zweitplatzierte Janina Wüst sagte, dass sie auf eine Medaille spekuliert habe. «Dass es dann aber so gut läuft, das hatte ich nicht erwartet.» Die ehemalige Crosscountry-Fahrerin will nun an der WM noch weitere Erfahrungen sammeln und entscheidet danach, ob sie künftig vermehrt auf der Langstrecke anzutreffen ist.

Pech hatte die drittplatzierte Jacqueline Schneebeli, die ein Reifendefekt zurückband. Dennoch zeigte sich die zweifache U23-Crosscountry-und Radquer-Schweizermeisterin zufrieden über die Bronzemedaille. Sie sagte: «Vor allem die Abfahrt vom Spirstock hat Megaspass gemacht. Die Iron-Bike-Strecke ist abwechslungsreich und gefällt mir deshalb sehr.»

Eine positive Bilanz zog auch OK-Präsident Thomas Uhr bei seinem letzten Einsatz: «Wir hatten schon lange nicht mehr so viele Fahrerinnen und Fahrer, die die lange Distanz fuhren, fast 350. Trotz der Corona-Einschränkungen hatten wir rund 1700 Anmeldungen, was meine Erwartungen deutlich übertraf. Es wäre bedauerlich, wäre das tatsächlich die letzte Austragung des Iron Bike Race gewesen.»

Text: Iron Bike Race Einsiedeln

Podest der Frauen v.l.n.r: Janina Wüst, Ariane Lüthi & Jacqueline Schneebeli

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