#swisscyclingfamily | Member

Tour de France

Küng: «Wenn alles passt, stehe ich zuoberst»

In hervorragender Verfassung: Europameister Stefan Küng nimmt das erste TdF-Zeitfahren mit viel Selbstvertrauen in Angriff. Bild: Maxime Schmid

Stefan Küng und Stefan Bissegger dürfen sich heuer auf Stufe World Tour schon Sieger eines Zeitfahrens nennen. Die zwei Thurgauer gehören am Mittwoch in der ersten von zwei Prüfungen gegen die Uhr an dieser Tour de France zu den Favoriten.

„Ich fühle mich sehr gut und schaue mit Zuversicht auf den Mittwoch“, sagte Stefan Küng am Dienstag vor dem Start zur 4. Etappe der Tour de France. Bereits vor dem Grand Départ in Brest hatte der 27-jährige Ostschweizer vom Team Groupama-FDJ gesagt, dass er im ersten Zeitfahren den Sieg anstrebe.

Das Rennen über 27,2 km von Changé nach Laval findet auf praktisch flacher Strecke statt, was ihm entgegenkommt. Ob Zeitfahr-Europameister und Schweizer Meister Küng auch gleich der Topfavorit ist? „Das überlege ich mir nicht. Ich war vor vier Jahren schon mal Zweiter (beim Auftakt-Zeitfahren in Düsseldorf hinter Geraint Thomas; die Red.). Im Moment habe ich viel Selbstvertrauen, und wenn alles passt, stehe ich zuoberst.“

Team-Betreuer hätten, resümierte Küng, der Anfang Monat in Frauenfeld das Auftakt-Zeitfahren der Tour de Suisse für sich entschied, die Strecke in der Agglomeration von Laval gefilmt. Diese Aufnahmen werde er sich vorgängig genau ansehen. „Man muss genau wissen, wann welcher Kreisel und welches Hindernis kommen. Auch gilt es, das richtige Pacing und die richtige Strategie zu finden.“

Etwas weniger minutiös geht Tour-Debütant Stefan Bissegger das Zeitfahren an. Er nehme an seiner ersten Tour de France Tag für Tag, sagt der Sieger des 14 km langen Zeitfahrens im März bei Paris-Nizza. Natürlich wolle er auch in seinem ersten Tour-Zeitfahren „gut abschneiden. Doch ich kenne die Strecke noch gar nicht.“ Der 22-jährige Bissegger und seine Teamkollegen von EF Education-Nippo werden die Strecke erst am Morgen des Renntages genauer besichtigen.

Nicht nur das Schweizer Duo und weitere starker Fahrer auf dem Zeitfahr-Velo wie Kasper Asgreen und Wout van Aert, sondern auch die Anwärter auf den Tour-Gesamtsieg haben sich die 5. Etappe dick angestrichen. Letztes Jahr entschied Tadej Pogacar die Grande Boucle mit einer grossartigen Zeitfahr-Leistung hinauf zur Planche des Belles Filles zu seinen Gunsten.

Der grosse Verlierer damals: Primoz Roglic. Pogacars slowenischer Landsmann war am zweitletzten Tour-Tag als Leader mit einem vermeintlich genügend grossen Polster ins Rennen gegangen, verspielte dieses aber schnell und musste sich mit Gesamtrang 2 begnügen.

Roglic sinnt sicherlich auf Revanche, doch bestreitet er das Zeitfahren am Mittwoch mit einem Handicap. Seit seinem Sturz am Montag verspürt der 31-Jährige Schmerzen am Steissbein. Auch der Brite Geraint Thomas (Schulter) leidet an den Folgen seines Crashs in der Etappe nach Pontivy. sda

Dein Browser ist nicht mehr aktuell. Bitte aktualisiere Deinen Ihren Browser.