SM Zeitfahren
Küng gewinnt Gold, Hanselmann schlägt Spirig
Die drei Schnellsten: Stefan Küng, flankiert von Silvan Dillier (links) und Tom Bohli. Bild: Steffen Müssiggang
Die Schweizer Meister im Zeitfahren heissen Nicole Hanselmann und Stefan Küng.
Schneisingen ist ein kleines Dorf – eines mit grosser Radsport-Leidenschaft. Während des Zeitfahrens – es handelte sich um den Auftakt der Schweizer Meisterschaften auf der Strasse – wirkte es zuweilen, als stünde jeder zweite Einwohner im Dienst der Organisatoren oder als Fan am Strassenrend. Erschwerte die wärmende Sonne den Athleten die Aufgabe, bescherte sie dem Publikum einen prächtigen Wettkampftag.
Der alte Titelträger ist auch der neue. Stefan Küng war an den Schweizer Meisterschaften im Zeitfahren eine Klasse für sich. Auf dem 37,4 Kilometer langen Kurs zwischen Schneisingen und dem Rhein vermochte der Ostschweizer seinen stärksten Herausforderer Silvan Dillier um knapp anderthalb Minuten zu distanzieren. Rang 3 belegte Küngs BMC-Teamkollege Tom Bohli. Der Gewinner liess verlauten, sein Tour-de-France-Paket sei geschnürt. «Ich bin hundertprozentig bereit», hielt der 24-Jährige fest. Die «Grande Boucle» beginnt am 7. Juli.
Im Rennen der Frauen reüssierte Nicole Hanselmann. Die 27-Jährige aus Fehraltorf verwies Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig um eine gute halbe Minute auf Platz 2. Vorjahressiegerin Marlen Reusser kam in der letzten Kurve zu Fall. Die Bernerin, welche sich am Ostermontag das Becken gebrochen hatte und erst vor Kurzem wieder ins Training eingestiegen ist, blieb unverletzt.
In der Juniorinnenkategorie holte sich die 17-jährige Noemi Rüegg den Landesmeistertitel, Silber und Bronze sicherten sich Jacqueline Schneebeli und Noëlle Buri.
Ein zurzeit häufig genannter Name ist jener des U19-Fahrers Alexandre Balmer. Der junge Romand macht von sich reden und liess sich nur wenige Tage nach dem Silbermedaillengewinn an der MTB-SM in Andermatt als Schweizermeister im Zeitfahren feiern. Balmer zeigte sich äusserst zufrieden mit seiner Leistung: «Ich hatte heute wirklich das Feuer in den Beinen! Ich fühlte mich stark und spürte von Anfang an, dass es ein gutes Rennen für mich geben würde.»
Bei den Paracyclern triumphierte in der Kategorie „Standing“ Roger Bolliger; der 43-jährige Aargauer ist hierzulande seit geraumer Zeit unumstritten die Nummer 1. Auf dem Handbike entschied Felix Frohofer den Vergleich mit Altmeister Heinz Frei für sich. Der um 36 Jahre (!) jüngere Zürcher bewältigte das Pensum um elf Sekunden schneller als der Evergreen aus dem Kanton Solothurn. Als neue Schweizermeisterin durfte sich Sandra Graf feiern lassen.
Am Samstag und am Sonntag werden in Schneisingen die Schweizer Strassenmeister ermittelt.
Hier geht es zu den Resultaten
Hier geht es zum Rennprogramm