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Tour de Suisse

Küng geschlagen, Bernal vor dem Triumph

Stefan Küng: „Ich fand in beiden Zeitfahren nie richtig in den Rhythmus.“ Bild: Keystone

Stefan Küng muss im zweiten Zeitfahren der Tour de Suisse in Ulrichen erneut eine Niederlage einstecken. Egan Bernal bleibt in Gelb, Patrick Schelling bester Schweizer.

Es ist nicht die Tour de Suisse von Stefan Küng. Der Schweizer Zeitfahr-Spezialist musste wie bereits zum Auftakt in Langnau, wo er Neunter geworden war, eine Niederlage einstecken. Als Siebter verlor der Thurgauer 20 Sekunden auf den überraschenden Tagessieger Yves Lampaert aus Belgien. Küng wirkte ratlos. „Ich spürte von Beginn weg, dass ein Zacken fehlt. Ich fand in beiden Zeitfahren nie richtig in den Rhythmus. Woran das lag, weiss ich nicht“, sagte der Ostschweizer.

Küng wird die Tour de Suisse damit ohne Etappensieg beenden. Das Terrain am Sonntag mit der Pässefahrt über Nufenen, Gotthard und Furka liegt dem 25-Jährigen überhaupt nicht. Entsprechend zog Küng eine „durchzogene“ Bilanz. „Ich hätte gerne in einem Zeitfahren oder einer anderen Etappe ein schönes Resultat herausgefahren“, meinte Küng, der letztes Jahr das Zeitfahren in Bellinzona für sich entschieden hatte. „Es ist nicht so, dass die Form mangelhaft wäre. Als Zeitfahr-Spezialist erwarte ich von mir selbst Resultate, deshalb muss ich sicher über die Bücher.“

Nach dem Ende der Tour de Suisse steht für Küng am Mittwoch die Verteidigung seines Zeitfahr-Meistertrikots im Programm. Danach folgt die unmittelbare Vorbereitung auf die Tour de France. Küng will die kommenden Aufgaben gelassen angehen. „Es bringt nichts, mir über die Resultate an der Tour de Suisse den Kopf zu stark zu zerbrechen, sonst mache ich mich nur selbst fertig.“ Als zweitbester Schweizer fuhr Claudio Imhof mit 49 Sekunden Rückstand auf Platz 16. Patrick Schelling, Imhofs Kollege vom Swiss Cycling Team, stiess in der Gesamtwertung dank eines ausgezeichneten Auftritts im Zeitfahren um eine Position auf Platz 11 vor und bleibt damit klar stärkster Schweizer.

Nicht nur Küng, sondern auch der Zeitfahr-Weltmeister Rohan Dennis erlebte in der 19,2 Kilometer langen Prüfung gegen die Uhr eine Enttäuschung. Der Australier verpasste als Sechster – nur einen Rang und eine Sekunde vor Küng – den Tagessieg. Und auch das Leadertrikot lag für den Zweiten der Gesamtwertung ausser Reichweite. Nur 19 Sekunden machte er auf Leader Egan Bernal gut. In der Gesamtwertung liegt Dennis nun vor der abschliessenden Bergetappe 22 Sekunden hinter dem Kolumbianer.

Bernal hat also beste Aussichten, die Tour de Suisse am Sonntag zum ersten Mal als Sieger abzuschliessen – zumal er diese Woche der klar stärkste Bergfahrer war und mit dem „Alpencircuit“ wesentlich besser zurecht kommen sollte als Dennis. Bernal gilt zwar als versierter Zeitfahrer, dennoch dürfte er sich im Oberwallis selbst überrascht haben. Als 11. verlor er nur 38 Sekunden auf Lampaert. Einen nicht unwesentlichen Teil des Rückstands handelte er sich ein, als er sich rund drei Kilometer vor dem Ziel verbremste und in einer Kurve beinahe stürzte. sda/SC

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