WC Crans-Montana
Keller und Flückiger bei der WM-Hauptprobe auf dem Podest
Mathias Flückiger präsentiert sich im Heimrennen in ausgezeichneter Verfassung. Bild: Maxime Schmid
Mathias Flückiger kehrt beim Heim-Weltcup in Crans-Montana in die absolute Weltspitze zurück. Der Berner fährt wie Alessandra Keller bei den Frauen auf den 2. Platz. Weltmeister Thomas Pidcock dominiert fünf Wochen vor den Olympischen Spielen fast nach Belieben.
Am Samstag rollte er im Short Track des Feld von hinten auf und triumphierte souverän, am Sonntag feierte er über die olympische Distanz einen Start-Ziel-Sieg: Thomas Pidcock, das 24-jährige Rad-Multitalent aus Leeds, unterstrich beim letzten seiner spärlichen Abstecher zu den Mountainbikern, dass er Ende Juli in Paris als Topfavorit ins olympische Cross-Country-Rennen steigen wird.
Zweimal ging Pidcock bei schwierigen Bedingungen mit nass-kaltem Wetter und schlammigem Untergrund zu Boden, und doch siegte er mit mehr als einer Minute Vorsprung. Auch Nino Schurter, dem diese Verhältnisse nicht behagen, kam auf dem Weg zum 4. Platz zweimal zu Fall. Den Podestplatz verpasste der Rekordmann zwei Minuten hinter Pidcock gleichwohl erst im Zielsprint gegen den Italiener Luca Braidot.
Mathias Flückiger setzte derweil ein Zeichen gegen die kritischen Stimmen, die eher Filippo Colombo als ihn als zweiten Schweizer Starter in Paris gesehen hatten. Dem 35-jährigen Gesamtweltcupsieger von 2021, der zuvor einen 6. Platz als Saison-Bestergebnis vorzuweisen hatte, gelang als Zweiter ein sehr starkes Rennen, während sich der Gesamtweltcup-Dritte Colombo mit Rang 10 begnügen musste.
„Es hat sich zum ersten Mal in dieser Saison gut angefühlt, und so bin ich auch gefahren. Schön, dass ich im Heimrennen Gas geben konnte“, sagte Flückiger, dem das jüngste Höhentraining nach zwei krankheitsbedingten Rückschlägen rechtzeitig vor den Olympischen Spielen den erhofften Boost gab.
Konstant auf sehr hohem Niveau
Alessandra Keller überzeugte bei der Weltcup-Premiere und Hauptprobe für die WM 2025 in Crans-Montana auch im Cross-Country. Die Nidwaldnerin wurde wie tags zuvor im Short Track Zweite und sicherte sich ihren zweiten Podestplatz der Saison in der olympischen Disziplin. „Ich kam am Start gut weg. Danach war volle Konzentration gefragt. Das viele Absteigen brachte mich aus dem Rhythmus, aber es ist mir trotzdem gelungen, fokussiert zu bleiben. Zu Hause zwei zweite Ränge, das ist genial“, sagte Keller, die seit geraumer Zeit Konstanz auf sehr hohem Niveau demonstriert.
Dank des neuerlichen Spitzenresultats übernahm die 26-Jährige wie Schurter bei den Männern die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung. Den Tagessieg holte sich die 24-jährige Französin und nunmehr zehnfache Weltcupsiegerin Loana Lecomte, Dritte wurde die Niederländerin Puck Pieterse. Nicole Koller schaffte als Sechste ihr Karriere-Bestergebnis, Linda Indergand (8.) und Sina Frei (9.) fuhren in Abwesenheit mehrerer Topfahrerinnen mit mehr als fünf Minuten Rückstand ebenfalls in die Top 10 – wie auch Lars Forster (8.) bei den Männern trotz eines harten Sturzes.
Mehrere prominente Fahrerinnen hatten im Vorfeld der Olympischen Spiele auf einen Start auf der überaus anspruchsvollen WM-Strecke von 2025 verzichtet. Neben Olympiasiegerin Jolanda Neff, die sich wegen ihren Atemproblemen einer ambulanten Therapie unterzieht, fehlten mit Pauline Ferrand-Prévot, Jenny Rissveds und der vormaligen Gesamtführenden Haley Batten auch jene Athletinnen, die sich die Siege in den vorangegangenen vier Cross-Country-Rennen der Saison unter sich aufgeteilt hatten.
Text: Keystone-SDA
Konstant vorne dabei: Alessandra Keller fährt in Crans-Montana zweimal auf Rang 2. Bild: Maxime Schmid