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EM Evolène

«Ich kann mich mit meinem Regenbogentrikot nicht verstecken.»

Im Zielsprint: Ramona Forchini sicherte sich im letzten Jahr den Marathon Weltmeistertitel in der Türkei. Bild: Michael Cerny

Ramona Forchini wird am Sonntag bei den Europameisterschaften im Mountainbike Marathon in Evolène mit dem Weltmeistertrikot antreten. Die 27-jährige St. Gallerin spricht über ihre Form, ihre Ambitionen und die EM-Strecke.

Wie gut in Form bist du für diese Europameisterschaft?

Ich bin am Sonntag beim XCO-Weltcup in Leogang blöd gestürzt. Das Aussenband von meinem Fuss ist immer noch ein bisschen geschwollen. Ich nehme mir ein paar Tage frei, aber ich denke, bis Sonntag wird alles wieder in Ordnung sein. Ansonsten bin ich gut in Form. Vor allem auf den langen Strecken fühle ich mich richtig gut, denn ich habe für diese EM trainiert.

Wie hast du dich auf dieses Grossereignis vorbereitet?

Ich habe auf längeren Strecken trainiert, was ich sonst nicht so oft gemacht habe. Daneben habe ich weiterhin parallel an mehreren Cross-Country-Rennen teilgenommen.

Hast du die Strecke schon gesehen?

Ja, der Veranstalter hat mich nach der Schweizer XCO-Meisterschaft auf die Strecke eingeladen. Die Strecke ist sehr anstrengend und eng. Es sind 3‘500 positive Höhenmeter auf 70 Kilometern zu bewältigen, mit einer Abfahrt von 10 Kilometern am Ende. Schwierig wird es auch, weil wir sehr hoch hinauffahren, bis auf 2‘500 Meter über Meer, wo der Sauerstoff knapper wird. Wer hier gewinnt, hat sich den Titel des Europameisters auf jeden Fall verdient.

Passt die Strecke zu dir?

Ich fühle mich auf den Steigungen sehr wohl und als Cross-Country-Athletin habe ich auch bei der letzten Abfahrt einen kleinen Vorteil gegenüber einer Marathonspezialistin. Ich freue mich schon sehr auf diese Herausforderung. Es wird etwas völlig Neues sein, ich kann dieses Rennen nicht mit einem anderen vergleichen.

Wie fühlt es sich an, bei der Europameisterschaft vor heimischem Publikum im Weltmeistertrikot anzutreten?

Das ist fast schon verrückt! (lacht) Wenn ich das gewollt hätte, wäre es sicher nicht so gekommen. Es ist einfach fantastisch, zu Hause mit dem Weltmeistertrikot fahren zu können.

Bringt das auch einen gewissen Druck mit sich?

Ja klar! Eines ist sicher: In diesem Trikot kann man sich nicht verstecken (lacht). Das ist der Hauptunterschied.

Hast du das Gefühl, dass sich dein Status seit der letzten Weltmeisterschaft in der Türkei im vergangenen Oktober verändert hat?

Ich war ohne jegliche Erwartungen in der Türkei angetreten. Die Situation hat sich seither offensichtlich verändert. Ich habe auch die Mediterranean Epic im März gewonnen. Ich weiss jetzt also, was ich über lange Strecken draufhabe. So kann ich die Rennen mit einem Ziel angehen.

Was ist dein Ziel für das Rennen am Sonntag?

Ich werde nicht an den Start gehen und mir sagen «mal schauen, was passiert», wie ich dies bei den Weltmeisterschaften letztes Jahr getan habe. Bei dieser Europameisterschaft strebe ich eine Medaille an, und wenn möglich eine goldene. Doch ich weiss ganz genau, dass die Konkurrenz stark sein wird.

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